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Was Sie tun können, damit es im Advent nicht brennt
Dresden, 27.11.2019 | (ks)
Wenn es draußen unwirtlich wird, soll es drinnen umso gemütlicher sein. Brennende Kerzen haben jetzt ihre Hochzeit, sind aber als offene Flammen potentiell gefährlich. Und das besonders in der Weihnachtszeit, wenn sie in der Nähe von trockenem Tannengrün flackern. Ein Funke kann genügen und ein Brand bricht aus.
Trotz aller Aufklärungskampagnen brennt es im Vergleich zu den Frühjahrs- und Herbstmonaten zur Adventszeit, zu Weihnachten und Silvester wesentlich häufiger wie die Schaden-Statistiken des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) immer wieder zeigen.
Wie Sie mit etwas Achtsamkeit und moderner Technik sicher durch die Weihnachtszeit kommen, ohne an Gemütlichkeit einzubüßen, erfahren Sie hier:
Kerzen
- Kerzen gehören immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung.
- Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen oder an einem Ort mit starker Zugluft auf. Achten Sie am Tag der Bescherung darauf, dass sich kein Geschenkpapier in der Nähe von Kerzen befindet.
- Lassen Sie Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen.
- Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, und zwar, bevor sie ganz heruntergebrannt sind.
- Achten Sie auf Haustiere, insbesondere Katzen. Huschen diese an brennenden Kerzen vorbei, können sie einen Funkenflug verursachen.
- Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und ist dann umso leichter entflammbar. Wechseln Sie trockenes Grün gegen Frisches aus.
- Wunderkerzen sollten nicht am Christbaum oder in der Nähe von brennbaren Gegenständen hängen. Noch glühende Wunderkerzen nur auf einer nichtbrennbaren Unterlage ablegen oder in einem geschlossenen Metalleimer entsorgen.
Unsere Empfehlung:
Vor allem in Haushalten mit Kindern sind elektrische Kerzen ratsam. Diese sollten ein VDE-Norm-Prüfsiegel besitzen. Mit LED-Lichtern beleuchtete Kerzen sind häufig kaum vom echten Kerzenlicht zu unterscheiden. Mittlerweile sind Echtwachskerzen mit LED-Licht im Handel erhältlich – auch in abgestuften Höhen etwa für den Adventskranz.
Weihnachtsbaum
- Kaufen Sie den Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest und achten Sie darauf, dass er nicht nadelt.
- Lagern Sie den Baum bis zum Fest möglichst im Freien, in einem (gefüllten) Wassereimer.
- Stellen Sie den Baum im Innenraum gerade und kippfest auf. Verwenden Sie am besten einen Ständer mit Wasserreservoir.
- Verwenden Sie möglichst Elektrokerzen oder elektrische Lichterketten mit VDE-Prüfsiegel.
- Sofern Sie Wachskerzen bevorzugen, befestigen Sie diese so, dass andere Zweige nicht Feuer fangen können. Verwenden Sie Kerzenhalter aus feuerfestem Material.
- Achten Sie auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu Vorhängen, Gardinen und Dekorationen.
- Zünden Sie die Kerzen von oben nach unten an. Löschen Sie die Kerzen in umgekehrter Reihenfolge.
- Löschen/erneuern Sie runtergebrannte Baumkerzen rechtzeitig.
- Stellen Sie für den Fall eines Falles Löschmittel (z. B. Feuerlöscher, Branddecke, Eimer Wasser) bereit.
Lichterketten und Mehrfachsteckdosen
- Achten Sie bei elektrischen Lichterketten – etwa auf dem Balkon – darauf, dass Steckdosen nicht überlastet werden.
- Ein technischer Defekt an Mehrfachsteckdosen ist häufige Brandursache. Ein Funke, der aus einem Schwelbrand entsteht, reicht aus, um den trockenen Weihnachtsbaum innerhalb von Sekunden in Brand zu setzen. Nutzen Sie Mehrfachsteckdosen bestimmungsgemäß und prüfen Sie diese regelmäßig auf Beschädigungen.
Kinder
- Kleine Kinder sollten nicht mit Kerzen allein gelassen werden. Mit Feuer zu spielen oder zu zündeln ist ebenso gefährlich wie das versehentliche Umstoßen von Kerzen.
- Bewahren Sie deshalb Streichhölzer und Feuerzeuge an einem
kindersicheren Platz auf. - Kinder sollten nur unter Anleitung von Erwachsenen mit Streichholz und Feuerzeug umgehen.
Rauchwarnmelder
Die runden Lebensretter warnen durch ihr Piepen, wenn es unbemerkt zu brennen anfängt. Löschversuche sollten Sie nur unternehmen, wenn Sie sich dadurch nicht selbst gefährden. Ansonsten empfiehlt die Feuerwehr, die Tür zum Brand-Raum zu schließen, die Wohnung zu verlassen und unter der 112 die Feuerwehr zu rufen.
Diese Versicherungen ersetzen Schäden
Die Hausratversicherung ersetzt Schäden, die durch Feuer oder Löschwasser an der Einrichtung entstanden sind. Übrigens fallen darunter auch Weihnachtsgeschenke. Für Schäden am Gebäude kommt die Wohngebäudeversicherung auf.
Für Brandschäden haften
Verursachen Gäste einen Brandschaden, ist das ein Fall für deren private Haftpflichtversicherung. Knifflig wird es beim kleinen Enkelkind, das die Wohnung der Großeltern durch eine umgestoßene Kerze ruiniert. Kinder gelten bis zum siebten Lebensjahr als deliktunfähig. Die Familienhaftpflicht der Eltern würde nur einspringen, wenn ihnen eine Verletzung der Aufsichtspflicht nachgewiesen werden kann, warnt der GDV. Es empfiehlt sich deshalb, den Versicherungsschutz zu erweitern und in die Familienhaftpflicht den Zusatzbaustein 'Deliktunfähige Kinder' aufzunehmen.
Feuer und Flamme für die Gemütlichkeit
Kerzen gehören zu kuscheliger Gemütlichkeit dazu. "Habe ich im Griff, da passiert nichts" – mag mancher denken. Die Schadenzahlen sprechen leider eine andere Sprache, weil Unachtsamkeiten allzu menschlich sind. Deshalb wünschen wir Ihnen, dass in den kommenden Wochen Familie und Freunde für schöne Stunden zu Besuch kommen, aber ganz bestimmt nicht die Feuerwehr.
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