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    Hitze und E-Autos: Ist das ein Problem?

Dresden, 10. August 2023; aktualisiert: 30. Oktober 2023 | (ks)
 
Elektroautos kommen in der Regel mit den in Europa üblichen Witterungsbedingungen gut zurecht. Allerdings können sowohl sehr kalte als auch sehr heiße Außentemperaturen die Reichweite etwas beeinträchtigen. Auch wenn längere Hitzeperioden mit Temperaturen über 35 Grad Celsius in Deutschland aufgrund des Klimawandels zunehmen. Für Elektroautos besteht keine besondere Gefahr. Aber wie Mensch und Tier leiden alle Autos unter hohen Temperaturen, Stromer wie Verbrenner. Entsprechend höher sind die Anforderungen an die Kühlsysteme.
 

Warum moderne Elektroautos hitzefest sind

Moderne Elektroautos sind „hitzefest“, schreibt der ADAC in einer Pressemitteilung und widerspricht damit anderslautenden Meldungen. Leistungseinbußen sind nicht zu erwarten, sofern die Komponenten nicht vorgeschädigt sind. Denn die Stromer sind mit entsprechender Kühltechnik ausgestattet, die die Hochvoltbatterie, den Elektromotor und die Leistungselektronik im optimalen Temperaturbereich hält. So wird eine Überhitzung vermieden. Die Wohlfühltemperatur der Batterien liegt etwa zwischen 20 und 40 Grad Celsius. Je nach Zellchemie kann sie auch etwas höher liegen.
 
Fachleute sprechen auch vom sogenannten Thermomanagement. Der Elektromotor und die Leistungselektronik müssen immer gekühlt werden. Die Batterie hingegen muss je nach Situation gekühlt oder beheizt werden.
 
Bei älteren Fahrzeugen gibt es laut ADAC vereinzelt noch Batterien, die nicht gekühlt werden. Bei diesen Modellen wird bei zu großer Hitze die Leistung gedrosselt, um die Batterie zu schonen. Auch häufiges Schnellladen führt bei älteren Elektromodellen zu dieser Drosselung, dem sogenannten Rapidgate.
 

Die Klimaanlage kostet etwas Reichweite

Genau wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verringert die Nutzung der Klimaanlage die Reichweite – vor allem bei extremen Temperaturen. Auch die Kühlung von Batterie und Elektrokomponenten benötigt Energie. Wie viel, hängt von mehreren Einflussgrößen u.a.:
 
  • Außen- und Innentemperatur
  • Batterietemperatur
  • Klimaanlageneinstellung
  • das Fahrszenario
  • das E-Auto-Modell und die Heiz-/Kühltechnologie des Fahrzeuges
  • Zustand der Klimaanlage (zum Beispiel Wartung, Alter, Benutzungsgrad und Verschmutzung) Der Wirkungsgrad nimmt mit der Zeit ab. Das heißt, bei einem älteren Fahrzeug ist der Verbrauch der Klimaanlage höher.
Üblicherweise liegt die erforderliche Klimatisierungsleistung von Elektrofahrzeugen bei sommerlichen Temperaturen zwischen 0,5 und 1 Kilowatt. Beim Herunterkühlen eines warmen Innenraums zu Fahrtbeginn oder bei extremen Außentemperaturen liegen die Werte etwas höher, bei bis zu 2 Kilowatt. Im Sommer ist die Reichweitenverringerung durch die Kühlung im Gegensatz zum Heizen im Winter, vergleichsweise gering. Sie macht sich im Alltag kaum bemerkbar, so der ADAC.
 
Die größten Reichweiten erzielen Elektroautos bei Außentemperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius, da kaum Energie für Heizung oder Kühlung benötigt wird.

Hilfreiche Tipps für längere Fahrten:

  • Regelmäßige Wartung:
    Halten Sie Ihr E-Auto regelmäßig und gemäß den Herstellervorgaben instand, um sicherzustellen, dass alle Systeme optimal funktionieren, dass die Kühlmittelstände korrekt sind und keine Anzeichen von Leckagen oder anderen Problemen auftreten.
  • Fahrstil anpassen:
    Ein Fahrstil mit vielen Beschleunigungs- und Bremsmanövern führt nicht nur zu einem hohen Energieverbrauch, sondern belastet auch den Elektroantrieb stärker. Dadurch steigt die Betriebstemperatur. An heißen Tagen bedeutet das eine zusätzliche thermische Belastung. Hilfreich ist, defensiv und vorausschauend zu fahren sowie sensibel Gas zu geben.
  • Auto während des Ladens vorklimatisieren:
    Portale zur E-Mobilität empfehlen, den Innenraum des Fahrzeugs vor Fahrtantritt zu klimatisieren, wenn es zum Laden angeschlossen ist. Auf diese Weise bezieht die Klimaanlage die Energie aus dem Netz und nicht aus der Batterie. So muss die Klimaanlage beim Fahren nur noch die Temperatur halten, was weniger Energie Bei den meisten Elektroautos können die Temperatur und die Startzeit der Vorklimatisierung entweder über das Dashboard oder aus der Ferne über eine herstellereigene App programmiert werden.
  • Parken im Schatten:
    Zumindest in den Großstädten ist es schon schwer genug, überhaupt einen Parkplatz zu finden, geschweige denn einen im Schatten. Alle Autofahrer wollen dort parken. Wer länger parken will, kann - wenn vorhanden - eine Tiefgarage bevorzugen, auch wenn das vielleicht höhere Parkgebühren kostet. Dann muss er beim Weiterfahren nicht so viel Energie aufwenden, um den Innenraum zu kühlen. Außerdem schont er insgesamt die Lebensdauer seines Autos, was übrigens auch für Verbrennungsmotoren gilt.
  • Häufigere und längere Ladezeiten einplanen:
    Bei längeren Fahrten an heißen Sommertagen sollten häufigere und längere Ladestopps eingeplant und Schnellladungen möglichst vermieden werden. Kälte oder Hitze verkomplizieren den Ladevorgang schreibt mobility.talk. Beim Laden berücksichtigt die Elektronik des Batteriemanagement-Systems deshalb die Temperatur der Batterie: Zu schnelles Laden gerade in der Ladeschluss-Phase würde die Batterie stark erhitzen und schädigen. Ein Grund, warum die Elektronik meist ab 80 Prozent Ladekapazität die Ladeleistung drosselt. Viele Hersteller empfehlen sogar, die Batterie im Regelfall nur bis 80 Prozent zu laden. Liegt die Temperatur nicht im optimalen Fenster, ist es also zu kalt (Winter) oder zu heiß (Sommer), regelt die Elektronik, abhängig vom Batterietyp, gegebenenfalls die Ladeleistung herunter. Das schont die Batterie.

    Ein Anbieter einer Ladesäulen-App weist darauf hin, dass Hitze auch die Elektronik der Ladesäulen beeinflusst. Öffentliche Ladeinfrastrukturen mit sehr leistungsfähigen Stationen funktionieren in der Regel bis zu einer Temperatur von 50 Grad Celsius optimal. Viele Ladesäulen stehen jedoch ohne Verschattung im Freien. Abhängig vom Typ kann auch eine Ladesäule, die großer Hitze ausgesetzt ist, wahrscheinlich ihre Leistung reduzieren.
Navigation im Auto zeigt die Richtung der Elektromobilität
Fazit: Die neue Mobilität wird zur Normalität, wie der ADAC nach aktuellen Langstreckentests verschiedener Elektroautos schreibt. Moderne Elektroautos sind längst keine Stadtmobile mehr. Mit ihnen lässt sich auch auf längeren Strecken sparsam und komfortabel reisen. Auch wenn man seinem Stromer bei extremen Temperaturen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, lassen sich E-Mobile von Hitze und Wetterextremen nicht beeindrucken und bleiben zuverlässig.
 

Gut zu wissen:

Tagelange extreme Juli-Hitze in weiten Teilen Deutschlands und Europas und dann brennt auch noch ein Frachter mit Elektroautos. Immer wieder taucht die Frage auf, wie gefährlich Elektroautos sind. „Aus unseren Statistiken ergeben sich keine Hinweise darauf, dass Elektrofahrzeuge häufiger in Brand geraten als Autos mit Verbrennungsmotor“ (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV).
 
Unabhängig von der Antriebsart – der Straßenverkehr ist kein Ponyhof. Falls doch etwas passiert, zeigt sich im Schadensfall, ob man mit seiner Autoversicherung die richtige Wahl getroffen hat. 

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