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  • Fußgänger spiegeln sich auf regennasser Straße

    Forschungsergebnisse zu Starkregen machen Versicherung notwendig

Dresden, 05.12.2019; aktualisiert: 28. Juli 2023 | (hm)
 
Ein erweiterter Naturgefahren- beziehungsweise Elementarschutz in der Wohngebäude- und Hausratversicherung ist ein Muss. Deutschland muss sich definitiv auf mehr Wetterextreme wie Starkregen und Dürre einstellen. Starkregen hat in den vergangenen 20 Jahren bundesweit für Schäden von 12,6 Milliarden Euro an Wohngebäuden gesorgt so der Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In Sachsen hatte fast jedes siebte Haus (143 von 1.000 Wohngebäuden) einen Schaden durch besonders starke Regenfälle.
 

Forschungsergebnisse zum Thema Starkregen zeigen das Gefahrenpotenzial

Konkrete und belegbare Forschungsergebnisse aus einem vierjährigen Starkregen-Projekt veröffentlichten bereits im November 2019 der Deutsche Wetterdienst (DWD) und GDV. Für die Untersuchung hatte der DWD Niederschlagsmessungen aus 17 Radarstationen in ganz Deutschland seit 2001 detailliert ausgewertet. Ziel war, beim bisher kaum erforschten Phänomen Starkregen Schadenausmaß und -potenzial zu identifizieren. Die Kernaussagen lauten:
 
  • Diese Extremregen sind gefährlich, schwer vorhersagbar, oft kurz und kleinräumig.
  • Ihre Zerstörungskraft ist immens. Hohe Schäden entstehen meist auf kleinerem Gebiet – in einzelnen Ortschaften oder Stadtquartieren.
  • Laut DWD zeigt die Untersuchung, dass jeder Ort in Deutschland quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht ist. Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.
Die bundesweiten Schadenbilanzen bis zum Jahr 2021 untermauern die Ergebnisse des Forschungsprojektes. „Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein extremes Ereignis, wie es 2021 den Westen Deutschlands getroffen hat, in Folge des Klimawandels bis zu neunmal höher ist. Die kurzen, heftigen Regengüsse treten überall in Deutschland auf. Das heißt, jeder kann von Starkregen betroffen werden“, sagt Katharina Lengfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Wetterdienst.
 
 

Bundesweite Schadenbilanz bis 2021

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Starkregenbilanz für Sachsen

In Sachsen hat Starkregen in den vergangenen 20 Jahren für Schäden von 1,15 Milliarden Euro an Wohngebäuden gesorgt. Die Beseitigung der Folgen kostete Hausbesitzer im Durchschnitt 10.270 Euro. Statistisch betrachtet waren von 1.000 Wohngebäuden 143,7 von einem Schaden durch extreme Regenfälle betroffen. Das ist das Ergebnis der Starkregenbilanz des GDV.
 
  • Am häufigsten traf es die Görlitzer. Statistisch gesehen hatte in der Stadt etwa jedes siebte versicherte Wohngebäude (136,5 von 1.000) einen Schaden durch Starkregen.
  • Am geringsten betroffen waren die Hausbesitzer im Vogtlandkreis mit 60 von 1.000.
  • In der Schadensbilanz schlagen in Sachsen verschiedene Hochwasser in Folge von starken Regenfällen zu Buche: das August-Hochwasser von 2022, das August-Hochwasser von 2010 und das Juni-Hochwasser von 2013
 
 
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Kaum mehr als die Hälfte der Hauseigentümer in Sachsen ist versichert

Nur 52 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland haben eine Elementarschadenversicherung und sind damit gegen die Folgen von Starkregen geschützt. In Sachsen sind es 51 Prozent (Stand: 2023). Alle anderen müssen für die Schäden selbst aufkommen. „So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert. Doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Dabei kann Starkregen Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigen. Einer der teuersten Einzelschäden an einem Einfamilienhaus in Sachsen betrug 379.000 Euro.
 

Schutz und Prävention: Starkregensicherer Wohnraum

Der Klimawandel schlägt sich in den Schadensbilanzen nieder. Neben dem passenden Versicherungsschutz wird Prävention deshalb immer wichtiger, um künftige Schäden gering zu halten. Erfolgt keine Klimaschädenanpassung durch Maßnahmen von Bund und Ländern geht der GDV davon aus, dass sich allein infolge der Klimaschäden innerhalb der nächsten zehn Jahre die Prämien für Wohngebäudeversicherungen verdoppeln.
 
Der Baukonstruktionsforscher Thomas Naumann, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW), fordert eine größere Unterstützung von Gebäudeeigentümern und kleineren Kommunen, um diese besser auf Starkregen vorbereiten zu können. „Starkregen kommt fast ohne Vorwarnzeit, deshalb müssen Kommunen und Gebäudebesitzer diese Ereignisse vordenken und vorplanen.“ Denn, zu diesem Ergebnis kommen weitere Studien, es wird noch zu wenig getan, um Überflutungsschäden zu reduzieren. Neben dem starkregensicheren Bauen können sich auch Hauseigentümer mit einer Fülle von effektiven Maßnahmen am und rund ums Haus präparieren, um sich vor einer Überflutung zu schützen.
 
In unserem Blogartikel  "Richtig bauen, um Häuser vor Überschwemmungen zu schützen" finden Sie zahlreiche Informationen, welche Schutzmaßnahmen Sie als Hauseigentümer treffen können.

Unsere Empfehlung: Hab und Gut gegen Starkregen versichern

Eine erweiterte Naturgefahren- oder Elementarversicherung beinhaltet dieselbe Absicherung mit unterschiedlichen Namen. Bei einigen Versicherern ist die Absicherung von Elementargefahren bereits in die Wohngebäudeversicherung integriert. Wer ihn nicht möchte, müsste ihn deshalb explizit ausschließen. Das ist möglich, aber nicht sinnvoll. Der Elementarschutz wird aber auch als eigenständige Police bzw. Zusatzbaustein angeboten. So lässt sich auch eine ältere Wohngebäudeversicherung ergänzen.
 
Auch in der Hausratversicherung lässt sich ein Elementargefahren-Schutz einschließen. Dafür setzen Sie an entsprechender Stelle einfach ein Häkchen auf dem Versicherungsantrag.
Zum Schwerpunktthema Starkregen und starkregensicherer Wohnraum finden Sie weitere Informationen auch auf GDV.de

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