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    8 Sicherheitstipps für Radler

Dresden, 13.06.2019 | (ks)
 
Mit dem holländischen Griff hatten wir ja schon einen Trick verraten, wie Autofahrer das Leben für Radfahrer sicherer machen können. Aber nicht immer sind an Unfällen nur die "bösen" Autofahrer schuld. Auch die Radler selbst können viel für die eigene Sicherheit tun. Letztendlich kommt es darauf an, dass alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam in friedlicher Koexistenz dafür sorgen, Unfallzahlen zu senken. Ein Anliegen, dem sich auch der jährliche Tag der Verkehrssicherheit (15.6.) widmet und der 2018 ins Leben gerufene Weltfahrradtag (3.6.)
 

Hier haben wir einige der wichtigsten Sicherheitstipps für Radler zusammengetragen:

# 1: Gute Qualität des Fahrrades
Versagende Bremsen, brechende Lenker, reißende Ketten, schlechte Beleuchtung – so sind Unfälle vorprogrammiert. Auch beim Drahtesel gilt: Qualität kostet. Von Schnäppchen sollte man die Finger lassen und auf hochwertige, gut verarbeitete Modelle zurückgreifen. Experten empfehlen, für ein gutes Bike einen höheren dreistelligen Betrag zu investieren. Das ist gut angelegte Sicherheit und erhöht die Freude am Radeln.
 
# 2: Regelmäßige Wartung 
Fahrräder werden stark beansprucht und brauchen genau wie ein Auto Pflege und regelmäßige Durchsichten. Idealerweise zwei Mal im Jahr, vor und nach der Radsaison. Wer hier nicht selbst Hand anlegen will, lässt das am besten vom Profi in speziellen Fahrradläden oder -werkstätten machen. Reifen, Bremsen, Glühlampen – die Check-ups geben Sicherheit, dass alles einwandfrei funktioniert.
 
# 3: Angepasste Geschwindigkeit 
Man kann durchaus auch auf 2 Rädern rasen und das macht zudem noch Spaß. Gerade auf Radwegen, die sich Fußgänger und Radler teilen, können 30-40 Km/h zu schnell sein, wenn man ausweichen oder bremsen muss. Dort tummeln sich auch Kinder und Hunde, deren Verhalten nicht vorhersehbar ist. Auch mindestens ein Skater ist immer in der Nähe. In solchen Situationen etwas sachter in die Pedale zu treten, zeugt von gegenseitiger Rücksichtnahme.
 
Besonders tückisch sind rutschige Fahrbahnen. Im Winter haben Reif, Eis und Schnee ihre Tücken. Rutschiges Herbstlaub ist auch nicht zu unterschätzen. Und im Sommer verwandelt Regen auf verstaubtem Pflaster, insbesondere Kopfsteinpflaster, den Untergrund in Schmierseife. Wer in solchen Situationen zu schnell unterwegs ist, kann beim Abbiegen und Bremsen die Kontrolle über sein Gefährt verlieren.
 
# 4: Helm tragen 
Wie beim Skifahren ist auch beim Radfahren ein Helm als Kopfschutz unverzichtbar. Der Mensch ist nun mal kein Dickschädel und bei einem Crash oder Sturz kann ein Helm schlimme Kopf- und Schädelverletzungen verhindern. Viele Deutsche sind immer noch Helm-Muffel und haben vermeintlich gute Gründe, warum sie keinen aufsetzen wollen. Das zeigt eine YouGov-Umfrage.
 
Infografik: Darum tragen die Deutschen keinen Fahrradhelm | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
 
# 5: Richtige Kleidung und gute Sichtbarkeit
Radfahrer werden leicht übersehen. Am Tag lässt sich durch fluoreszierende Kleidung, die ultraviolettes Licht reflektiert, die Sichtbarkeit verstärken. Ganz besonders in der Dämmerung und Dunkelheit müssen Radler gut erkennbar sein. Mit einer ausreichenden Beleuchtung des Rades und gut erkennbarer Kleidung kann man viel für die eigene Sicherheit tun. Für Dunkelheit wird eine reflektierende Kleidung empfohlen, da sie im künstlichen Licht leuchtet. Gleiches gilt für reflektierende Pedalen, an deren Tretbewegungen der Radfahrer als solcher für Autofahrer gut erkennbar ist.
 
Übrigens sind blinkende Lichter in Deutschland nicht erlaubt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) weist darauf hin, Fahrradlicht muss durchgängig strahlen: weißlich nach vorn, rot nach hinten. Die Fahrradleuchten sollten korrekt justiert sein. Zu hoch eingestellte Leuchten können Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer blenden. Generell rät der ADFC Radfahrern zu LED-Leuchten. Die strahlen wesentlich heller als Halogenbirnen.
 
Die Kleidung sollte außerdem genügend Bewegungsfreiheit lassen und so geschnitten sein, dass sie sich nirgends verfangen oder einklemmen kann.
 
# 6: Richtige Fahrweise
Auch die richtige Fahrweise senkt das Unfallrisiko. Der ADFC empfiehlt "nach außen selbstbewusst, innerlich aber defensiv zu fahren". Radfahrer sollten, wenn sie sich mit Autos die Straßen teilen, ruhig selbstbewusst ihren Teil der Fahrbahn einfordern und sich nicht an den Rand drängen lassen. So können sie genügend Abstand zum Bordstein und zu parkenden Autos halten. Auf seinem Recht und Platz gegenüber ungeduldigen Autofahrern zu beharren, kann für einen Radfahrer jedoch übel enden, denn er ist gegenüber dem Auto in der schwächeren Position. Wer andere Radfahrer überholt, sollte einen Meter Abstand halten. Gerade langsame Radfahrer machen zuweilen unvermittelte Schlenker, die zur Kollision führen können.
 
Gleichzeitig sollten sich Radfahrer eindeutig und vorausschauend im Straßenverkehr bewegen. Dazu gehört, nicht plötzlich stehen zu bleiben oder die Richtung zu wechseln. Eine Abbiegeabsicht sollten Radfahrer immer anzeigen, auch auf dem Radweg.
 
Besonders gefährlich sind rechtsabbiegende Autos, insbesondere LKWs. Radfahrer müssen immer damit rechnen, in dieser Situation übersehen zu werden. Auch mit einem unachtsamen Heranfahren an Ausfahrten kann man schnell auf einer Motorhaube landen. Gleiches gilt für die Unkenntnis beziehungsweise die Nichtbeachtung von Vorfahrtsregeln und das Ignorieren roter Ampeln. Pedalisten sind gut beraten, immer auch für Autofahrer mitzudenken. Das gilt einmal mehr für Biker, die regelwidrig in falscher Richtung unterwegs sind, was bei Radfahrern keineswegs selten ist.
 
# 7: Auf Gehwegen schieben
Ist die Straße zu voll oder endet der Radweg, weichen Radfahrer oft auf den Gehweg aus. Sofern sie nicht schieben, haben sie dort nichts zu suchen. Die Unfallgefahr ist zu groß, da dort niemand ein viel zu schnelles Fahrrad erwartet. Die Benutzung der Gehwege gefährdet nicht nur den Radler, sondern auch Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer.
 
# 8: Ohne Alkohol auf den Sattel
Radfahren hat etwas mit Balance und Koordination zu tun. Diese Fähigkeiten werden unter Alkoholeinfluss eingeschränkt. Wer beschwipst aufs Rad steigt, wird sein eigener Risikofaktor. Wer mit mehr als 1,6 Promille auf dem Rad erwischt wird, kann den Führerschein verlieren.
 
# Unser spezieller Tipp: "Mir passiert schon nichts" denken viele. Und mit entsprechender Vor- und Umsicht kann man ja selbst viel dazu beitragen. Dennoch sollte man im Hinterkopf haben, dass insbesondere Unfälle schnell dazu führen können, dass das Arbeitseinkommen vorübergehend oder dauerhaft wegfällt. Die Absicherung des Einkommens ist daher essenziell. Allen Pedalrittern auf ihren Drahteseln wünschen wir jederzeit ein unfallfreies und freudiges Radeln.

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