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    Gute Vorsätze: Warum wir toxische Positivität vermeiden sollten

Dresden, 30. Dezember 2024 | (ks)
 
Das Jahresende ist traditionell die Zeit, um innezuhalten, das vergangene Jahr zu reflektieren und Pläne für das kommende Jahr zu schmieden. Die sozialen Medien sind in dieser Zeit oft voll von Beiträgen über Neuanfänge, Ziele und die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Doch hinter dieser schillernden Fassade verbirgt sich manchmal ein weniger gesundes Phänomen: toxische Positivität.
 

Was ist toxische Positivität?

Toxische Positivität beschreibt die übermäßige Konzentration auf positive Gedanken, unabhängig von den Umständen. Es ist die Einstellung, immer optimistisch zu sein und negative Gefühle zu ignorieren oder zu unterdrücken. Aussagen wie „Denke einfach positiv" oder „Alles geschieht aus einem bestimmten Grund" mögen harmlos klingen, implizieren aber oft, dass man Schmerz, Trauer, Frustration, Zweifel oder Enttäuschung nicht ausdrücken darf. Dabei sind diese Gefühle ein natürlicher und wichtiger Teil des Lebens, genauso wie Freude und Hoffnung.
 

Zusammenhang zwischen Vorsätzen und toxischer Positivität

Der Jahreswechsel kann mit einem gewissen Druck verbunden sein: Man soll alte Gewohnheiten ablegen, produktiver werden, sich gesünder ernähren und überhaupt ein „besseres Ich“ schaffen. Aber die Realität sieht oft anders aus. Wir alle kämpfen mit Herausforderungen, entfernen uns manchmal von unseren Zielen oder erleben Rückschläge.
 
Toxische Positivität kann hier problematisch werden. Sie kann dazu führen, dass Menschen ihre Sorgen und Ängste herunterschlucken, aus Angst, als „negativ“ wahrgenommen zu werden. Wenn wir uns nur auf das Positive konzentrieren, verlieren wir die Chance, echte Probleme zu erkennen und anzugehen. Und wir laufen Gefahr, dass Trost zu einer leeren Phrase verkommt.
 

Positivität oder Verdrängung? Wenn Optimismus zum Problem wird

Wann Positivität toxisch ist, hängt auch vom Kontext und der Absicht ab. Und zwar, wenn positive Aussagen als Ausrede benutzt werden, um Probleme oder Risiken nicht ernst zu nehmen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Satz „Mir wird schon nichts passieren", wenn er dazu dient, reale Gefahren zu leugnen beziehungsweise zu ignorieren. Das ist problematisch, wenn die Betrachtung der Fakten eigentlich Vorsorge erfordert. Etwa bei dem Risiko, durch Krankheit oder Unfall berufsunfähig zu werden.
 

Gesunder Umgang mit Vorsätzen und Gefühlen

Statt toxischer Positivität sollten wir unsere Vorsätze und Hoffnungen auf eine realistische Grundlage stellen. Hier einige Tipps, wie dies gelingen kann:
  1. Akzeptiere alle Gefühle: Es ist in Ordnung, sich ängstlich, enttäuscht oder erschöpft zu fühlen. Diese Gefühle zuzulassen, ist der erste Schritt, um sie zu verarbeiten.
  2. Setze realistische Ziele: Vorsätze müssen nicht radikal sein. Kleine, erreichbare Schritte bringen oft mehr Erfolg und Zufriedenheit.
  3. Feiere Fortschritte, nicht Perfektion: Jede kleine Verbesserung ist ein Erfolg. Perfektion ist weder realistisch noch notwendig.
  4. Erkenne deine Grenzen an: Sie müssen nicht immer über sich hinauswachsen. Pausen und Selbstmitgefühl sind genauso wichtig wie Disziplin und Durchhaltevermögen.
  5. Sei ehrlich mit dir selbst und anderen: Teilen Sie ihre Sorgen und Gefühle mit vertrauenswürdigen Menschen. Authentische Verbindungen entstehen durch Offenheit, nicht durch das Verbergen von Schwächen.
Zeichnung aus einem Strich, zwei Hände halten ein Herz

Hoffnung ohne toxische Positivität

Hoffnung ist ein kraftvolles Gefühl, das uns antreibt und uns Perspektiven für die Zukunft gibt. Doch sie wird dann zur Belastung, wenn sie zur Verpflichtung wird, ständig optimistisch sein zu müssen. Echtes Wachstum entsteht aus der Anerkennung von Licht und Schatten, von positiven und negativen Erfahrungen.
 
Das neue Jahr bietet die Chance, sich selbst und andere nicht mit unrealistischen Erwartungen zu überfordern. Lassen wir Raum für Ehrlichkeit und Authentizität – und damit auch für echte Hoffnung. Denn die schönsten Neuanfänge entstehen oft dann, wenn wir uns erlauben, unvollkommen zu sein.
 
Die Sparkassen-Versicherung Sachsen wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesundes, kraftvolles und rundum positives Jahr 2025.

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