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  • Frau steht in Kiefernwald und berührt einen Baum

    Waldbaden: Sinnlich und gesund

Dresden, 27. Februar 2025 | (ks)
 
In einer Zeit, in der globale Krisen und ständige Herausforderungen viele Menschen an den Rand der mentalen Erschöpfung bringen, gewinnt eine alte Praxis wieder an Bedeutung: das Waldbaden. Dieser Trend hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Waldbaden verspricht eine Rückbesinnung auf die Natur als Quelle der Erholung und des Wohlbefindens. Die Wirkung ist verblüffend und wissenschaftlich belegt. Genau das, was wir jetzt brauchen! Und es kostet nichts.
 

Ursprung und Entwicklung

„Im Wald baden", oder „Shinrin Yoku" auf Japanisch, hat seine Wurzeln in den 1980er Jahren in Japan. Der Begriff wurde 1982 von Tomohide Akiyama, dem damaligen Leiter der japanischen Forstwirtschaftsbehörde, geprägt.  Ursprünglich war es als Kampagne zum Schutz der Wälder gedacht. Das Waldbaden entwickelte sich schnell zu einer anerkannten Methode, um Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern.
 
In den letzten Jahren hat sich dieser Trend weit über Japan hinaus verbreitet. In Deutschland wurde 2016 auf Usedom der erste Kur- und Heilwald eingerichtet. Seitdem hat das Interesse am Waldbaden stetig zugenommen. Es gibt inzwischen ausgebildete Waldtherapeuten und spezielle Waldbaden-Kurse. Interessenten finden umfangreiche Angebote zum Beispiel an der Deutschen Akademie für Waldbaden und Gesundheit. Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit den positiven gesundheitlichen Aspekten. Neben den japanischen Studien forscht auch die Charité Berlin seit 2022 zum Thema Natur- und Waldtherapie.
moosgrüne Waldlichtung mit Sonnenflecken
Ein idealer Ort, um die Seele baumeln zu lassen und in das Grün regelrecht einzutauchen

Wissenschaftlich belegte Vorteile

Waldbaden ist keineswegs eine esoterische Spinnerei, sondern eine wissenschaftlich fundierte Praxis mit nachweisbaren gesundheitlichen Vorteilen wie:
 
  1. Stressreduktion:
    Studien zeigen eine signifikante Senkung des Cortisolspiegels nach Waldaufenthalten.
  2. Verbesserung der mentalen Gesundheit:
    Waldbaden kann Angstzustände lindern und hat eine antidepressive Wirkung.
  3. Stärkung des Immunsystems:
    Forscher haben eine Erhöhung der Anzahl von Killerzellen und Anti-Krebs-Proteinen nach dem Waldbaden festgestellt.
  4. Verbesserung der Atemwegsgesundheit, besonders bei Asthma oder chronischer Bronchitis
  5. Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz.
  6. Verbesserung der Schlafqualität
  7. Förderung von Kreativität und Konzentration.
  8. Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Wahrnehmung von Lebenssinn.
 

Die besondere Kraft der Bäume

alter, weit verzweigter Laubbaum
Viele Bäume sind Kraftorte mit einer besonderen Ausstrahlung
Die körperlichen Vorteile werden unter anderem auf die Wirkung von Phytonziden und Terpenen zurückgeführt. Diese Stoffe werden von den Bäumen abgesondert und reichern sich in der Waldluft an. Wir nehmen sie sowohl über die Atmung als auch über die Haut auf. Phytonzide sind Abwehrstoffe der Bäume. Terpene sind Botenstoffe der Bäume und Pflanzen.

Darüber hinaus geht von Bäumen tatsächlich eine besondere energetische und spirituelle Kraft aus. Sie soll an sogenannten „Kraftorten" intensiv spürbar sein. Bestimmte Wuchsformen von Bäumen, wie das „Elfenauge", deuten wohl auf Orte mit besonderer Vitalkraft hin.
 

Aktivierung aller Sinne

Die Sinne spielen beim Waldbaden eine zentrale Rolle und sind entscheidend für ein ganzheitliches Naturerlebnis. Streichen Sie zum Beispiel sanft mit der Hand über verschiedene Moosarten und spüren Sie die Wirkung in sich. Dazu sollten Sie ohne Eile und Stress durch den Wald schlendern. Bleiben Sie auf Lichtungen stehen und beobachten Sie bewusst Ihre Umgebung. Setzen Sie sich auf den Waldboden oder umarmen Sie einen Baum. Allein das Geräusch eines leichten Sommerregens, der auf das Blätterdach tropft, ist wie eine Klangtherapie. 
Frau steht im Wald und reckt ihre Arme nach oben
Sinnliches Farbspiel von Licht und Schatten, von Grün- und Brauntönen
Zwei Arme umschließen einen Baum
Kraft und Wärme tanken – die Rinde jedes Baumes fühlt sich anders an
Waldbaden-Kurse beinhalten oft spezielle Übungen zur Sinneswahrnehmung. Auch beim Waldbaden auf eigene Faust können Sie den Wald bewusst mit allen Sinnen erleben.
 
  1. Sehen:
    Bewusstes Wahrnehmen der Farben und Formen von Pflanzen, Bäumen und der Waldumgebung mit allem, was darin kreucht und fleucht.
  2. Hören:
    Lauschen auf Waldgeräusche wie Vogelgezwitscher, Blätterrauschen und andere natürliche Klänge wie das Murmeln von Wasser.
  3. Riechen:
    Einatmen der Walddüfte, insbesondere der ätherischen Öle (Terpene) von Bäumen und Pflanzen.
  4. Tasten:
    Fühlen verschiedener Texturen wie Baumrinde, Blätter oder Moos; barfuß gehen, um den Waldboden zu spüren.
  5. Schmecken:
    Auch Geschmackseindrücke können einbezogen werden, zum Beispiel durch das Probieren essbarer Waldpflanzen (sofern man sich damit auskennt).
Um es salopp auszudrücken: Werfen Sie sich mit allen Sinnen an den Busen der Natur. Geben Sie Ihrer Seele und Ihrem Geist Ruhe, Leichtigkeit und Freiraum. Sie werden nicht nur mit einem tiefen Naturerlebnis belohnt, das über einen gewöhnlichen Waldspaziergang hinausgeht. Sie werden schnell spüren, wie gut Ihnen das tut. Selbst ausprobiert und für mega entspannend befunden. Genießen Sie das Hier und Jetzt. Atmen Sie bewusst tief ein und aus.
 
Die Wirkung hält an, auch wenn Sie wieder zu Hause sind. Forscher sprechen von einer Woche. Wiederholtes Waldbaden schult die Sinne, intensiviert das Naturerlebnis und die positiven Wirkungen auf die Gesundheit.
 

Waldbaden als präventive Gesundheitsmaßnahme

Interessanterweise beginnen auch Kranken-Versicherungen, die positiven Effekte des Waldbadens anzuerkennen. Einige Krankenkassen in Deutschland bezuschussen bereits Waldbaden-Kurse als Maßnahme zur Stress-Prävention. 
 
Denn Waldbaden wird gezielt zur Stress-Bewältigung und Burnout-Prävention eingesetzt. Es kann somit potenziell dazu beitragen, das Risiko einer Berufsunfähigkeit zu reduzieren. Ein Allheilmittel ist es natürlich nicht. Eher ist es als ergänzende Maßnahme zur gesundheitlichen Vorsorge zu sehen. Im Zusammenspiel mit anderen präventiven Maßnahmen und bei Bedarf professioneller medizinischer Hilfe kann es jedoch das Risiko einer Berufsunfähigkeit reduzieren.
 

Fazit

Mann sitzt auf Klappstuhl in einem Bach im Wald
Grüne Stille mit murmelndem Wasser – ein Ort zum Verweilen
Auf fast einem Drittel der Fläche Deutschlands wächst Wald. 28,3 Prozent der Landesfläche Sachsens sind bewaldet. Was für eine wunderbare, schöne und riesige Badewanne für ihr Gemüt.

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