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    Wissen Sie, was Ihr Auto über Sie weiß?

Dresden, 09.04.2019 | (ks)
 
Moderne Autos sammeln und speichern große Mengen an Daten. Viele davon werden direkt an die Autohersteller gesendet und von diesen gespeichert. Die Bordelektronik erfasst z. B. den Kraftstoffverbrauch, die gefahrenen Kilometer, den Reifendruck, die Lenkbewegungen oder das Brems- und Anschnallverhalten. Wenig überraschend ist, dass die Hersteller wissen, wo das Auto unterwegs ist. Mittels eingebauter Navigationssysteme können detaillierte Bewegungsprofile erstellt werden.
 
Sie werden staunen, was Ihr Autohersteller sonst noch über Sie weiß:
 
1. Ob Sie zugenommen haben
Autositze erkennen nicht nur, ob sie belegt sind, sondern messen das Gewicht von Fahrern und Passagieren so genau wie Ihre Waage zuhause.
 
2. Die Telefonnummern Ihrer Freunde und Kollegen
Wird das Smartphone mit der Multimedia-Einheit des Autos verbunden, können die Namen, Anschriften, Telefonnummern und E-Mail-Adressen übertragen und ausgelesen werden.
 
3. Wo Sie vor Monaten geparkt haben
Sie haben vergessen, wo das Auto steht? Dann rufen Sie doch bei BMW an: Die i3-Modelle speichern gleich die 100 letzten Abstellpositionen des Autos.
 
4. Ob Sie mit den Leasing-Raten im Rückstand sind
Wer einen Renault Zoe und die dazugehörigen Batterien geleast hat, sollte seine Raten immer pünktlich bezahlen – andernfalls kann der Autohersteller das Aufladen der Batterien verhindern und das Auto so stilllegen.
 
5. Wie oft Sie müde sind
Aufmerksamkeits-Assistenten analysieren auch kleinere Lenkbewegungen und registrieren so schon erste Anzeichen für eine Übermüdung.
 
6. Wie viele Fahrer mit Ihrem Auto unterwegs sind
Ein 3er-BMW zeichnet auf, wie oft ein elektrischer Fahrersitz verstellt wird. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Zahl der Fahrer.
 
7. Ob Sie vorsichtig oder aggressiv fahren
Einige Systeme registrieren, wie oft die Gurte gestrafft wurden – und merken so, wie oft der Fahrer stark bremst. Hohe Drehzahlen und hohe Motortemperaturen werden auch aufgezeichnet – ebenso, wie oft und wie lange im Eco- oder im Sportmodus gefahren wird.
 
8. Welche Musik Sie hören – und wie laut
Nicht nur die Radiostationen, sondern auch die Lautstärke und die eingelegten CDs und DVDs sind für Autohersteller von Interesse.
 
9. Ihren Herzschlag und Ihre Atemfrequenz
Die neueste Generation von Autositzen messen Herzrhythmus, Pulsschlag und Atmung und bieten dem Fahrer ein dazu passendes „Wellness-Programm“. Verknüpft werden die Daten mit Fitness-Trackern und Sportuhren – nach dem Sport gibt es ein anderes Programm als nach einem langen Tag im Büro.
 

Auto wird rollendes Smartphone

In Umsetzung einer EU-Verordnung werden seit April 2018 nur noch Neuwagen verkauft, in denen standardmäßig das automatische Notrufsystem eCall eingebaut ist. Die Hersteller bauen eSim-Karten mitsamt Computer ein. Sie fahren dann quasi ein rollendes Smartphone, denn dieser Lebensretter funktioniert über eine vernetzte Internetverbindung. Und die kann Daten permanent senden und empfangen. Das hat sein Gutes: Retter kommen früher an die Unfallstelle, Verletzten wird schneller geholfen und mehr Unfallopfern als heute kann das Leben gerettet werden. Das verwandelt Ihr Auto aber auch in ein rollendes Überwachungsgerät aus dem die Daten quellen wie der süße Brei im Märchen - unendlich.
 

Streitfrage: Wem gehören die Daten?

Mit zunehmender Datenmenge nimmt eine alte Streifrage wieder Fahrt auf: Wem gehören eigentlich diese Daten? Den Autoherstellern, den Versicherern, Werkstätten, Automobilclubs oder den Fahrern? Fakt ist, die Fahrer sollten die Hoheit über ihre Daten haben. Oder? Man möchte schon selbst bestimmen können, welchem Partner man seine Daten übermittelt. Wer beispielsweise in der Kfz-Versicherung von einem Telematik-Tarif preislich profitieren möchte, entscheidet sich ganz bewusst, damit Daten über die eigene Fahrweise an einen Versicherer weiterzugeben und zwar nur für diesen Zweck.
Deshalb setzen sich unter anderem die Verbraucherzentralen, der ADAC, die freien Werkstätten und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer gemeinsamen Initiative dafür ein, die Hoheit über die Mobilitätsdaten denen zurückzugeben, denen sie zusteht: den Autobesitzern bzw. Autofahrern.

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