Das könnte Sie auch interessieren...
-
Weihnachtsdekoration: Sachsens tanzende Sterne
Dresden, 21. Dezember 2023 | (ks)
Was macht den Zauber der Weihnachtszeit aus? Zimtiger Plätzchenduft und dampfender Glühwein, Weihnachtskarten per Hand schreiben und Geschenke einpacken. Vorfreude fühlen und Freude bereiten. Die Gemütlichkeit und der Lichterglanz der Weihnachtsdekoration. Im Dezember wird Sachsen zum Land der tanzenden Sterne. Leuchtende Sterne in allen Farben hängen, stehen überall. Drinnen am Fenster oder im Wohnzimmer. Draußen auf Bäumen, an Häusern, in Vorgärten leuchten sie in der Dunkelheit. Dann scheinen sie durch die Nacht zu schweben oder im Wind zu tanzen. Dieser Blogbeitrag ist den Sternen und ihren Geschichten gewidmet.
Vor allem das Erzgebirge gilt mit seinen historisch gewachsenen und liebevoll gepflegten Weihnachtstraditionen und seiner berühmten Volkskunst als das Weihnachtsland Sachsens. Hier wie in ganz Sachsen laden wunderschöne Weihnachtsmärkte auf Marktplätzen, in Burgen und Schlössern zum Bummeln und gemütlichen Beisammensein ein. Überall ist alles festlich geschmückt. Was darf dabei nicht fehlen? Sterne. Gerade in Sachsen mit seiner großen Sterntradition. Doch warum gehören Sterne neben Schwibbogen, Räuchermännchen, Bergmann und Engel zu den Klassikern des Weihnachtsschmucks?
Die biblische Geschichte – der Stern von Bethlehem
Der leuchtende Weihnachtsstern geht auf den "Stern von Bethlehem" auch Dreikönigsstern oder Stern der Weisen aus dem Matthäus-Evangelium zurück. Ein besonders heller Stern wies den "Weisen aus dem Morgenland" den Weg zum Geburtsort von Jesus von Nazaret.
Weihnachtssterne gibt es in den verschiedensten Ausführungen, von schlicht bis auffällig. Sie bestehen aus Stroh, Holz, Metall, Papier, Kunststoff und können auch beleuchtet sein. Neben dem Herrnhuter Weihnachtsstern gibt es viele weitere bekannte Sternarten. Hier sind einige der bekanntesten Vertreter der sächsischen Sternetradition. Weil sie alle so schön sind, schmücken sie inzwischen nicht nur Sachsen, sondern sind in ganz Deutschland zu finden.
Der Herrnhuter Stern, der älteste und bekannteste Weihnachtsstern
Der Herrnhuter Stern ist nicht nur der älteste und bekannteste Stern, er gilt auch als die Urmutter aller Weihnachtssterne. Er wird seit über 100 Jahren in einer Manufaktur in Herrnhut in der Oberlausitz (Sachsen) in Handarbeit hergestellt. Herrnhuter Sterne sind so genannte Sternkörper, die aus einem Rhombenkuboktaeder bestehen. Dieses besteht aus 26 Flächen, 17 viereckigen Zacken und acht dreieckigen Zacken. Herrnhuter Advents- und Weihnachtssterne gibt es in vielen verschiedenen Größen, vom kleinen Miniaturstern bis hin zu Sonderanfertigungen mit einem Durchmesser von fast zwei Metern. Die Farbpalette reicht von den klassischen Weihnachtsfarben bis hin zu allen möglichen anderen Farben wie zum Beispiel Rosa bei den Sondereditionen. Für den Innenbereich gibt es den Stern aus Papier, für den Außenbereich aus Kunststoff.
Insidertipp:
Herrnhuter Sterne werden in der Regel als Bausatz verkauft und müssen selbst zusammengesteckt werden. Diese Aufgabe überlässt man am besten dem geschicktesten und geduldigsten Familienmitglied. Wenn dieses noch schmale Hände hat, erleichtert das die Aufgabe. Die letzten beiden Zacken sind die schwierigsten und widerspenstigsten. Bei dem Versuch, diese zu befestigen, lösen sich oft bereits montierte Zacken wieder. Montageanleitungen gibt es im Internet.
Insidertipp:
Herrnhuter Sterne werden in der Regel als Bausatz verkauft und müssen selbst zusammengesteckt werden. Diese Aufgabe überlässt man am besten dem geschicktesten und geduldigsten Familienmitglied. Wenn dieses noch schmale Hände hat, erleichtert das die Aufgabe. Die letzten beiden Zacken sind die schwierigsten und widerspenstigsten. Bei dem Versuch, diese zu befestigen, lösen sich oft bereits montierte Zacken wieder. Montageanleitungen gibt es im Internet.
Annaberger Faltstern und Erzgebirgischer Fensterstern
Der Annaberger Faltstern ist eine dreidimensionale Schönheit mit 18 Zacken. Es gibt ihn in drei verschiedenen Größen und in den klassischen Weihnachtsfarben Rot, Gelb, Orange und Weiß. Entweder einfarbig, zweifarbig oder mit Farbverlauf. Die Sterne bestehen aus Papier und sind handgefertigt. Sie sind nicht für den Außenbereich geeignet. Ein Beleuchtungsset kann separat erworben werden. Hersteller ist die Buchbinderei Kraft in Annaberg-Buchholz.
Der erzgebirgische Fensterstern ist eine flachere Variante, die an Wänden oder in Fenstern angebracht wird.
Unternehmenswebsite Buchbinderei Kraft
Der erzgebirgische Fensterstern ist eine flachere Variante, die an Wänden oder in Fenstern angebracht wird.
Unternehmenswebsite Buchbinderei Kraft
Hartensteiner Weihnachtsstern
In vierter Generation stellt die Buchbinderfamilie Härtel in ihrem Handwerksbetrieb am Markt 7 in Hartenstein die Hartensteiner Weihnachtssterne her. Die filigranen Innensterne entstehen nach Familientradition in Handarbeit. Der Stern hat im Original immer einen Durchmesser von 68 Zentimetern und besteht aus zwölf fünfeckigen Spitzen, die auf einen Grundkörper aufgesetzt werden. Typisch ist die feine, gestanzte Folie, die mit verschiedenfarbigem Leuchtpapier kombiniert wird. Bei den Farben ist Gold-Rot der Klassiker. Weitere Varianten kombinieren Gold, Silber, Kupfer mit Schwarz, Blau, Violett, Orange und Weinrot.
Unternehmenswebsite Hartensteiner Weihnachtssterne
Unternehmenswebsite Hartensteiner Weihnachtssterne
Haßlauer Weihnachtsstern
Der echte Haßlauer Adventsstern ist der in der grünen Schachtel. Auch er kommt aus dem Erzgebirge, aus Wilkau-Haßlau. Die Sterne für drinnen und draußen werden von Matthias Wild und seiner Frau in Handarbeit hergestellt. Die Grundform ist ein Pentagondodekaeder mit zwölf fünfeckigen Spitzen. Die Innensterne sind aus Papier und Pappe, die Außensterne aus Kunststoff - teilweise bedruckt. Der schöne Weihnachtsschmuck ist natürlich beleuchtbar und leicht zu montieren.
Unternehmenswebsite Haßlauer Weihnachtssterne
Unternehmenswebsite Haßlauer Weihnachtssterne
Die astrophysikalische Geschichte des Weihnachtssterns
Seit jeher versuchten die Menschen, den Stern von Bethlehem mit natürlichen Himmelserscheinungen zu erklären, wie "Welt der Physik" schreibt. So vertrat der Kirchenschriftsteller und Theologe Origenes (185-254) im dritten Jahrhundert die Ansicht, es habe sich um einen Kometen gehandelt. Diese Vorstellung ist bis heute populär geblieben und hat sich vor allem im Volksglauben erhalten. Auf Bildern wird der Weihnachtsstern meist mit einem Schweif dargestellt.
Eine alternative Erklärung lieferte 1604 der deutsche Mathematiker und Astronom Johannes Kepler. Er hatte eine neue Lichtquelle am Nachthimmel entdeckt. Heute wissen wir, dass es sich dabei um eine Supernova - eine Sternexplosion - handelte. Doch Kepler vermutete damals, dass ein neuer Stern entstanden sei. Als Ursache dafür erkannte er die scheinbare Begegnung von Jupiter und Saturn am Himmel, die unweit des neuen Sterns stattfand. Diese sogenannte Planetenkonjunktion könnte auch bei der Geburt Jesu Christi einen neuen Stern hervorgebracht haben, so seine Hypothese.
In der fraglichen Zeit gab es noch eine weitere auffällige Planetenkonjunktion: In den Jahren 3 und 2 v. Chr. begegneten sich Venus und Jupiter am Himmel. Die zweite Begegnung war sogar so nah, dass die beiden Planeten für einen Beobachter auf der Erde zu einem Gestirn verschmolzen – möglicherweise dem Weihnachtsstern.
Keiner der gängigen Erklärungsversuche ist jedoch wissenschaftlich eindeutig belegt.
Die Geschichte von Sternen als Planetenfressern
Sterne sind weit mehr als die funkelnden Gebilde, die wir am Nachthimmel sehen. Sie können Planeten von der Größe des Jupiters verschlingen. Diesen sogenannten Planetenuntergang konnten Forschende des Massachusetts Institute of Technology, der Harvard University und des California Institute of Technology im Jahr 2023 erstmals in einer Studie beobachten. Auch die Zukunft der Erde könnte in einem solchen apokalyptischen Schauspiel enden, so die Forscher. In fünf Milliarden Jahren soll die Sonne die Erde und die inneren Planeten unseres Sonnensystems verschlingen.
Können uns die Sterne wie der Stern von Bethlehem aus astrophysikalischer Sicht auch heute noch den Weg weisen? Zeit ist bekanntlich relativ und vielleicht ist es so: Die fünf Milliarden Jahre, die dem Planeten Erde noch bleiben, sind eine zu kurze Zeit, um auch nur einen Tag mit Krieg zu verbringen, der Menschen und Nationen in Not und Elend stürzt. Aber sie sind eine zu lange Zeit, um diesen Planeten schon jetzt zu verwüsten.
- Quellen und weiterführende Informationen für alle astronomisch interessierten Sternegucker:
-
-
Welt der Physik:
Was war der Stern von Bethlehem?Frankfurter Rundschau:
Sterbender Stern verschlingt einen Planeten – „Wir sehen die Zukunft der ErdeSpektrum.de/Astrophysik:
Stern verschluckt Planeten
-
Wir wünschen allen Menschen ein schönes Weihnachtsfest und ein friedliches neues Jahr.
Und hier noch ein paar Impressionen vom weihnachtlich geschmückten Sternen-Sachsen und persönlichen Weihnachtsschmuck unserer Kolleginnen und Kollegen der Sparkassen-Versicherung Sachsen.
PS. Zu den "Sternstunden" eines Versicherungsnehmers oder einer Versicherungsnehmerin gehört es übrigens, wenn Sie ihrem Betreuer beziehungsweise Ihrer Betreuerin einfach ihren Versicherungsordner auf den Schreibtisch legen und sagen: "Bitte mal nachschauen, ob alles passt und aktuell ist." So sind Sie bedarfsgerecht abgesichert.
Schreiben Sie einen Kommentar
Forum
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Nutzername
Noch keine Kommentare vorhanden.