Ist es nicht das Schönste an der Weihnachtszeit, dass sie so voller kleiner Geheimnisse und Überraschungen ist? Auch viele Traditionen rund ums Fest machen die Zeit zwischen den Jahren zu etwas Besonderem. Warum es bestimmte Bräuche und Traditionen überhaupt gibt, ist oftmals in Vergessenheit geraten. Falls Sie Ihr Weihnachtswissen auffrischen wollen, lesen Sie doch einfach mal rein.
Was muss man über Weihnachtswichtel wissen?
Man muss schon sehr viel Glück haben, um einen Weihnachtswichtel zu Gesicht zu bekommen. Die winzigen Kerlchen sind gerade mal 1,98 cm groß. Weihnachtswichtel suchen sich selbst aus, wen sie in der Zeit vom 1. bis zum 27. Dezember besuchen und wie lange sie bleiben. Je gemütlicher man es den Wichteln macht, umso länger bleiben sie. So freuen sie sich über ein Tellerchen mit zerbröselten Spekulatius und drei Tropfen Glühwein. Die wenigsten wissen, dass Wichtel in Deutschland nicht hinter der Fußleiste wohnen, sondern tagsüber immer im rechten Zipfel der Bettdecke schlafen.
Nachts werden sie dann aktiv. Kinder kitzeln sie an der Nase, damit sie im Schlaf lächeln und am Morgen fröhlich erwachen. Oft pusten sie ihnen schöne Träume ins Ohr. Aus Arbeitsschutzgründen werden Erwachsene nicht mehr gekitzelt. Etliche der zarten Wichtel sind schon im hohen Bogen durch die Luft geflogen, weil große Menschen beim Kitzeln zu doll niesen. Ansonsten putzen die kleinen Weihnachtsgäste nachts die Nadeln der Tannenzweige mit FichtelWichtel-Hochglanzwachs, polieren die Kugeln und entstauben die Figuren auf der Weihnachtspyramide. Oder sie bürsten den Weihnachtsengeln die Locken und bügeln die Eselsohren aus dem alten Buch mit den Weihnachtsgeschichten.
Die fröhlichen Gesellen treiben nebenher allerhand Schabernack. Allzu gern springen sie auf den Blütenblättern einer Amaryllis Trampolin. Dort kann man sie noch am ehesten entdecken, wenn sie ab und zu im Blütenkelch erschöpft eingeschlafen sind. Oder sie zünden Kerzen an und tauchen den Docht in das flüssige Wachs. Manchmal kann man sie in der Weihnachtszeit nachts juchzen und kichern hören.
Viele deutsche Familien essen traditionell am 24. Dezember abends Kartoffelsalat mit Würstchen – ein einfaches, aber schmackhaftes Essen. Jede Region und jede Familie bereitet ihn nach eigenen Rezepten zu. Meistens so, wie es schon Oma gemacht hat. Die historischen und ganz pragmatischen Hintergründe dieser Tradition sind schon fast in Vergessenheit geraten.
Denn früher wurde auch in Deutschland erst am 1. Feiertag das eigentliche Weihnachtsfest gefeiert. Dann endete eine Fastenzeit, die am Martinstag begann und bis 25. Dezember dauerte. Die sättigende Kartoffel war in der Fastenzeit, zu der auch noch der Weihnachtsabend gehörte, das ideale Nahrungsmittel. Fasten und das eher "ärmliche" Essen sollte an die Armut von Maria und Josef erinnern, deren Kind in der Heiligen Nacht zur Welt kam.
Am 24. Dezember mussten aber auch noch viele Menschen voll arbeiten. Und trotzdem alle Vorbereitungen für das Fest treffen. Den Baum schmücken, die letzten Einkäufe erledigen und vieles mehr. Der Tag war hektisch. So war der Kartoffelsalat für den 24. Dezember das ideale Essen, denn er konnte schon am Tag vorher zubereitet werden. Nicht zu vergessen: In vielen Familien war das Geld knapp. Es wurde für den großen Feiertagsbraten am 25. Dezember aufgespart. Der Kartoffelsalat war somit auch ein preiswertes Essen am Weihnachtsabend. Was damals praktisch war, wurde zur Tradition, die viele Familien bis heute bewahren. Aus dem Kartoffelsalat wurde ein echter Klassiker mit Naschpotenzial.
Welche Festtagsgetränke sind gesundheitsfördernd?
Rotwein, so glaubte man früher, soll Blut spenden. Heute weiß man es genauer. Die in ihm enthaltenen Antioxidantien verlangsamen die Zellalterung. In der kalten Jahreszeit wird er einfach heiß gemacht und mit Gewürzen versehen. Rund 50 Millionen Liter Glühwein vertrinken die Deutschen pro Jahr laut einer Schätzung der Marktanalysefirma Catella Research aus dem Jahr 2014. Das sind 350.000 Badewannen voll. Der Großteil dürfte in den Weihnachtswochen konsumiert werden. Rezepte für Glühwein und andere Wintergetränke finden Sie übrigens in unserem Blogartikel "Glühwein & Co. für Zuhause - Rezeptideen".
Bei den weihnachtlichen Festgetränken allgemein kann man sich getrost an Plutarch (*45 nach Christus) halten: "Wein ist unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien die schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln das angenehmste." Immerhin wurde der Philosoph mit dieser gesunden Lebenseinstellung 80 Jahre alt. Um den Weihnachtsfrieden zu wahren: Auch Bier hat seine guten Wirkungen. Der Schweizer Arzt Paracelsus bezeichnete das Hopfengetränk im 16. Jahrhundert als „wahrhaft göttliche Medizin“. Hildegard von Bingen empfahl es zur Kräftigung und Regeneration. Denn Bier enthält jede Menge gesunde Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Leider gibt es keine verlässlichen Quellen, mit welchen Mengen die gesundheitsfördernde Wirkung eintritt. Badewannen, Kisten, Flaschen, Gläser oder eher homöopathische Dosen? Wir werden uns an dieser Stelle nicht festlegen. Das geht bekanntlich schief.
Macht Weihnachten dick?
Bei all den Köstlichkeiten in fester und flüssiger Form stellt sich die Frage: Was zeigt danach die Waage an? Masochisten checken das vor dem 30. Januar. Ein Forscherteam der Universität in South Carolina fand in einer Studie heraus, man nimmt lediglich 370 Gramm während der Weihnachtsfeiertage zu. Andere Studien stellen fest, zwei Drittel der Deutschen legen ein bis zwei Kilo zu. Hmm, die Studienlage ist dünn und widersprüchlich. Da hilft nur eine persönliche Risikoanalyse zum Beispiel:
eine Tüte gebrannte Mandeln = 590 Kalorien
ein Becher Glühwein = 210 Kalorien
ein Stück Stollen = 405 Kalorien
ein Dominostein = 20 Kalorien
Verweildauer auf der Couch: länger als üblich
Figurologen sehen das nüchtern. Es kommt wie es kommt und geht meistens wieder weg. Wenigstens die Modeindustrie hat sich mit weihnachtstauglichen Edel-Jogginghosen (Gummizug im Bund) und dem Trend zur Oversize-Mode des Kalorien-Dilemmas angenommen. Vielen Dank!
Was ist in den Rauhnächten zu beachten?
Als Rauhnächte werden die zwölf heiligen Nächte zwischen Weihnachten (Nacht vom 24. auf 25. Dezember) und dem Dreikönigstag (Nacht vom 5. auf 6. Januar) bezeichnet. Die zwölf Tage/Nächte stehen symbolisch für die zwölf Monate im neuen Jahr. Sie sagen jeweils die Ereignisse im zugeordneten Monat vorher. Deshalb werden sie auch „Losnächte“ (Losen = vorhersagen) genannt. Den Träumen kommt in dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu.
Diese stille Zeit hat etwas Mystisches und ist mit allerlei Aberglauben behaftet. So kommen in diesen Nächten bei Einbruch der Dunkelheit die Windsbräute herab und helfen den Menschen bei ihren Sehnsüchten. Wer allerdings nach draußen geht und seine Sehnsüchte laut herausschreit, gar noch mit einer Fackel in der Hand, lebt gefährlich. Windsbräute mögen keine Penetranz. Diesen Menschen blasen sie das Hirn aus dem Kopf. Die irreversiblen Folgen sind vergleichbar mit dem Kuss eines Dementors.
Deshalb blieb man in den Rauh- oder auch Rauchnächten daheim und besann sich. Man frönte dem Nichtstun und freute sich über das Beisammensein mit anderen Menschen. Alle Arbeit im Haus musste so schon vor Weihnachten erledigt sein. Auch durfte in dieser Zeit keine Wäsche aufgehangen werden. Man fürchtete, die Geister verfangen sich in den Laken und nutzen diese als Totenhemd.
Was macht der Weihnachtsmann, wenn Weihnachten vorbei ist?
Da der Weihnachtsmann global im Einsatz ist, endet seine Saison erst am 7. Januar im Zustand urlaubsreif. Zurück am Nordpol bekommen die Rentiere eine Spezialmischung Kraftfutter und einen Vitamin-D-Booster. Danach muss er alle Wunschzettel für das globale Wunschregister digitalisieren. Anschließend beschlägt er die Kufen des Schlittens neu, wäscht den Mantel und räumt mit den Wichteln die Werkstatt auf.
Und nun hat er Zeit für einen kleinen Urlaub. Am liebsten verbringt er den in den Geysir-Becken Islands. Die 13 isländischen Weihnachtstrolle sind immer so reizende Gastgeber. Mit anderen internationalen Weihnachtswürdenträgern wie dem Christkind, Ded Moroz, Joulupukki, Babbo Natale, Santa Claus, Nikolaus und Knecht Ruprecht entspannt er im heißen Wasser und tauscht sich über die Erlebnisse der letzten Wochen aus.
Doch die Erholungspause wärt nur kurz. Zurück am Nordpol muss der Weihnachtsmann gewissenhaft noch alle immateriellen Wünsche abarbeiten. "Ich wünsche mir mehr Erfolg", "Ich wünsche mir mehr Geld", "Ich wünsche mir eine neue Liebe", "Ich wünsche mir mehr Gesundheit", "Ich möchte besser schlafen" usw. Hier reicht keine einfache Wunscherfüllung. Das ist schon eine Modellierung komplexer Wunsch-Systeme. Kein Wunder, dass er die Unterstützung eines Expertenrates benötigt. In den hat er die Heiligen Drei Könige und die 13. Fee berufen. Die kennen sich mit besonderen Geschenken schließlich aus. Auch zeitgenössische Wunschexperten sind vertreten wie App-Programmierer, Coaches, Börsianer, Personaltrainer oder Therapeuten. Und Versicherungsexperten sind natürlich dabei. Die kriegen regelmäßig die Spezialwünsche "Ich möchte weniger Sorgen haben" und "Ich wünsche mir mehr Sicherheit" auf den Tisch. Es ist uns eine Ehre, dem Weihnachtsmann zu helfen.
In diesem Sinne wünschen wir eine wunderschöne, friedliche Weihnachtszeit und alles Gute für das Neue Jahr.
Das Sicherheitspaket für alle Fälle: Weil Sie damit alles haben, was Ihren Alltag sicherer macht. So bleiben Sie handlungsfähig, auch wenn etwas passiert.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
