Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum immer mehr Menschen morgens mit einem kleinen Kunststoffhelfer im Mund aufwachen? Nein, es ist kein neuer Schönheitstrend, der die Schlafzimmer erobert hat. Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April wollen wir uns einem Thema widmen, das viele von uns buchstäblich im Schlaf beschäftigt: dem nächtlichen Zähneknirschen.
Bruxismus - das unbewusste Knirschen
Schmerzende Kiefergelenke können ein Symptom nächtlichen Zähneknirschens seinStellen Sie sich vor, Sie wachen morgens mit schmerzenden Kiefermuskeln, empfindlichen Zähnen und einem Brummschädel auf. Dann gehören Sie wahrscheinlich zu den 10 bis 30 Prozent der Menschen, die unter Bruxismus leiden - dem unbewussten Knirschen und Pressen mit den Zähnen. Meist geschieht dies nachts (Schlafbruxismus). Manche Menschen leiden aber auch tagsüber darunter (Wachbruxismus).
Die Übeltäter: Was treibt unsere Zähne nachts an?
Warum unsere Zähne nachts nicht ruhen, sondern mahlen, hat vieleGründe. Sie sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Und so sind nicht nur Erwachsene betroffen, sondern auch schon Kinder und Jugendliche. Das kann dahinter stecken:
Stress - der Dauerbrenner unserer Zeit: Fühlen Sie sich manchmal wie ein Hamster im Rad? Dann sind Sie nicht allein. Emotionaler Stress ist einer der Hauptverdächtigen beim nächtlichen Zähneknirschen. Wenn wir tagsüber die Zähne zusammenbeißen, um Herausforderungen zu meistern, setzen wir das nachts unbewusst fort.
Angststörungen - wenn die Sorgen nagen: Manchmal nagen Sorgen nicht nur an unserer Seele, sondern auch an unseren Zähnen. Angststörungen können zu erhöhter Muskelspannung führen - auch im Kiefer.
Schlafstörungen - wenn Morpheus uns im Stich lässt: Wer schlecht schläft, knirscht oft mit den Zähnen. Es ist, als würde der Körper versuchen, die fehlende Entspannung durch Muskelaktivität zu kompensieren.
Sodbrennen - wenn der Magen rebelliert: Erstaunlicherweise kann auch Sodbrennen zu Bruxismus führen. Der Körper versucht, die Säure durch vermehrte Speichelproduktion zu neutralisieren - und aktiviert dabei die Kiefermuskulatur.
Schlafapnoe - wenn die Atmung aussetzt: Bei Atemaussetzern im Schlaf kann Zähneknirschen eine Art Schutzreaktion des Körpers sein, um die Atemwege offen zu halten.
Lebensstil - wenn wir es zu gut meinen: Nikotin, Alkohol und übermäßiger Koffeinkonsum können unsere Zähne nachts auf Trab halten. Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Bruxismus auslösen.
Genetik - wenn es in der Familie liegt: Ja, auch Zähneknirschen kann vererbt werden. Wenn Ihre Eltern nächtliche "Zahnakrobaten" sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Sie es auch sind.
Erkrankungen - wenn der Körper aus dem Takt gerät: Bei einigen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Epilepsie kann Bruxismus als Begleitsymptom auftreten.
Der Begriff Bruxismus klingt fast niedlich. Harmlos ist er nicht. Denn die gesundheitlichen Folgen betreffen nicht nur die Zahngesundheit, sondern den ganzen Körper.
Langfristige Auswirkungen auf die Zahngesundheit
Verschleiß des Zahnschmelzes: Durch das ständige Reiben der Zähne wird der Zahnschmelz abgetragen. Dies macht die Zähne empfindlicher gegenüber Temperatur, Druck und Säuren. Das Risiko für Karies und andere Zahnerkrankungen erhöht sich.
Freilegung des Zahnbeins: Der Abtrag des Zahnschmelzes kann das darunterliegende Zahnbein (Dentin) freilegen. Die Folge sind schmerzempfindliche Zähne.
Risse und Brüche: Langfristiges Knirschen kann Risse im Zahnschmelz verursachen oder sogar zu Zahnbrüchen führen. In schweren Fällen ist Zahnersatz wie Kronen oder Inlays notwendig.
Zahnverlust: In extremen Fällen können Zähne durch die Überbelastung gelockert werden und ausfallen.
Schäden am Zahnhalteapparat: Bruxismus kann den Zahnhalteapparat stark belasten und langfristig schädigen, was die Stabilität der Zähne beeinträchtigt.
Wenn Zähne aufeinander reiben, hält das der beste Zahnschmelz auf Dauer nicht aus
Auswirkungen auf den Kiefer und Gesicht
Kiefergelenksprobleme: Chronisches Zähneknirschen kann zu dauerhaften Schäden des Kiefergelenks mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führen.
Muskelverspannungen: Die ständige Anspannung der Kaumuskulatur führt zu Verspannungen, die sich auf den Kiefer-, Gesichts- und Nackenbereich ausweiten können.
Auswirkungen auf den gesamten Körper
Kopfschmerzen: Verspannungen im Kieferbereich können Spannungskopfschmerzen auslösen, die sich oft bis in den Nacken und Rücken ausbreiten.
Rückenprobleme: Die Verbindung zwischen Kiefermuskulatur und Rücken kann zu Fehlhaltungen und chronischen Rückenschmerzen führen.
Tinnitus und Ohrgeräusche: Bruxismus kann Ohrgeräusche wie Tinnitus verursachen, da das Kiefergelenk eng mit dem Ohr verbunden ist.
Schlafstörungen: Nächtliches Knirschen beeinträchtigt die Schlafqualität, da der erhöhte Muskeltonus Tiefschlafphasen stören kann. Dies führt zu Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen.
Emotionale Folgen
Die körperlichen Beschwerden können auch emotional belastend sein. Denn chronische Schmerzen und Schlafprobleme vermiesen einfach die Lebensqualität. In der Folge verstärken sich Stress und psychische Belastungen.
Unser Tipp: Unsere Zähne machen im Laufe der Jahre einiges mit. Deshalb ist der Zahnarzt ein ständiger und wichtiger Lebensbegleiter. Hochwertige Zahnbehandlungen sind teuer. Viele werden nicht von der Krankenkasse bezahlt. Eine Zahnzusatz-Versicherung schützt Sie vor hohen Kosten. Denn gesunde und schöne Zähne sollten kein Luxus sein.
Was schafft Abhilfe?
Keine Sorge, für (fast) jedes Problem gibt es eine Lösung. Und hier kommt unter anderem der kleine Kunststoffhelfer aka Beißschiene aka Schutzengel für Ihre Zähne ins Spiel!
Einige Behandlungsmethoden lindern die Symptome:
Eine Beißschiene verhindert, dass die Zähne aufeinander mahlen und es deshalb zu Abriebschäden kommt. Sie wird vom Zahnarzt angepasst. Natürlich ist sie gewöhnungsbedürftig. Aber sie ist wie ein treuer Freund, der nachts über Ihr Lächeln wacht.
Physiotherapie lindert die schmerzhaften Begleitsymptome wie beispielsweise Muskelverspannungen.
Genauso wichtig ist es, möglichst begleitend die Ursachen zu behandeln.
Ein gutes Stress-Management hilft, Job- und Alltagssituationen leichter zu meistern und die Belastung zu reduzieren. Hilfreich kann auch die kognitive Verhaltenstherapie sein, die vor allem bei der Stress-Bewältigung ansetzt.
Gegebenenfalls kann auf Empfehlung eines Arztes ein muskelentspannendes Medikament eingesetzt werden.
Die Entwicklung der Beißschiene: Vom einfachen Schutz zum Hightech-Hilfsmittel
Die Welt der Beißschienen hat in den letzten Jahren eine beeindruckendeEntwicklung durchgemacht. Früher waren es einfache Gebilde aus Kunststoff, die vor allem als passive Schutzbarriere dienten.
Heute gibt es Schienen, die kleine Wunderwerke der Technik sind. Diese pfiffigen Erfindungen kombinieren die klassische Zahnschiene mit modernsten Biofeedback-Methoden. Die Schiene ist zu einem kleinen, schlauen Helfer geworden. Durch Vibrationen und einen leisen Summton macht er Sie sanft darauf aufmerksam, wenn Sie unbewusst anfangen zu knirschen.
Das Ergebnis? Das Knirschen geht drastisch zurück. Laut Studien wurde die Gesamtdauer des Knirschens bei Patienten im Durchschnitt um etwa 75Prozent reduziert. Das ist so, als würde ein Marathonläufer sein Laufpensum auf einen gemütlichen Spaziergang reduzieren. Die modernen Schienen sollen zudem nicht nur effektiv sein, sondern auch einen hohen Tragekomfort bieten.
Fazit
Schlafpartner passen aufeinander aufNächtliches Zähneknirschen ist also nicht zu unterschätzen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um negative gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Übrigens: Ob jemand nachts mit den Zähnen knirscht, kann auch dem Schlafpartner auffallen. Die meist deutlich hörbaren Geräusche gehen durch Mark und Bein. Also aufeinander achten.
Ein strahlendes Lächeln macht selbstbewusst und glücklich. Die ZahnPRIVAT der UKV bietet starke Leistungen für Ihre Zahngesundheit, die sich jeder leisten kann.