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Interessante Fakten zum FIFA World Cup™ Pokal
Dresden, 17. November 2022 | (ks)
Der bekannteste Pokal der Welt ist der FIFA WM-Pokal™. Bei der Fußballweltmeisterschaft 1974 kam er zum ersten Mal zum Einsatz. Als erster Spieler der deutschen Sieger-Elf hielt ihn Franz Beckenbauer in den Händen. Wenn die Fußballweltmeisterschaft beginnt, geht es Spielern und Fans nur um eines: Jedes Land will sie, die goldglänzende Fußball-Trophäe, gewinnen. Der Fußball-Weltmeister-Pokal hat einen hohen materiellen Wert. Viel höher, unbezahlbar ist sein ideeller Wert und das Glück, ihn zu gewinnen.
Der Weltmeister-Pokal ist eine hochkarätige Schönheit
Das Objekt der Begierde ist innen hohl, 36,8 cm hoch und wiegt 6,175 Kilo. Rund fünf Kilogramm des Pokals bestehen aus 18-karätigem Gold. Das restliche Gewicht steuert der Sockel mit einem Umfang von 13 cm bei, den zwei grüne Malachit-Ringe verzieren. Genau genommen ist der Pokal kein Pokal, weil man aus ihm nicht trinken kann, sondern eine Skulptur. Ihr Materialwert liegt in Abhängigkeit vom Goldpreis weit über 200.000 Euro. Der ideelle Wert des Gipfels allen Fußballglücks ist nicht zu beziffern. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) soll der Weltmeister-Pokal mit 230.000 Dollar gegen Diebstahl versichert sein, wenn er auf der FIFA World CupTMTrophy Tour by Coca-Cola um die Welt reist. Die Summe dürfte eher einen symbolischen Charakter haben.
Platz für Gravuren nur bis 2030
Auf der Unterseite des Pokals sind alle Weltmeister seit 1974 eingraviert. Schätzungen gehen davon aus, der Platz dafür reicht nur noch bis 2030. Was dann kommt - ein neuer Pokal? Wer weiß.
Siegerpose als Zeichen des Glücks
Wie es sich für eine weltmeisterliche Trophäe gehört, stellt der Pokal eine Siegerpose dar. Die Skulptur formt sich aus den spiralförmig nach oben strebenden Körpern zweier Athleten, die im Jubel die Hände ausstrecken. In diesen halten sie die Weltkugel, die gleichsam zwischen ihren Händen rotiert. Das Motiv soll das Glück über den Sieg, die Dynamik des Sports und das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Mannschaftssportart symbolisieren.
Silvio Gazzaniga hat den Pokal erschaffen
Designer Silvio Gazzaniga aus Mailand hat die kostbare Schönheit 1971 kreiert. Der sportliche Titel des Fußball-Weltmeisters wird durch seine Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes handgreiflich.
Gazzaniga arbeitete Anfang der Siebziger Jahre als künstlerischer Berater für die Mailänder Gold- und Silberschmiedewerkstatt GDE Bertoni aus Paderno. Das Unternehmen hatte schon 1960 die Medaillen für die Olympischen Spiele in Rom produziert. Es zeichnet auch für weitere Fußball-Pokale wie den UEFA Super Cup und den Afrika-Cup verantwortlich. 1970 beteiligte es sich mit Gazzanigas Modell an der Ausschreibung des Fußball-Weltverbandes für die neue WM-Trophäe - und gewann.
Seitdem wird das gute Stück in regelmäßigen Abständen in der Fabrikhalle in Paderno restauriert. 2005 wurde es generalüberholt. Teile der Malachit-Ringe waren brüchig und der Goldglanz stumpf geworden. Das passiert mit der Zeit, wenn die Trophäe in der Nacht der Nächte von den Siegern geliebt, geküsst und umarmt wird.
Nur Weltmeister und Staatsoberhäupter dürfen den Siegerpokal anfassen
Dabei wird die Goldstatue insgesamt sorgsam behandelt. Laut FIFA Verbandsvorschriften dürfen nur die Weltmeister und Staatsoberhäupter den Original-Pokal anfassen. Wenn FIFA-Mitarbeiter das Stück mit gebotener Vorsicht transportieren, müssen sie Handschuhe tragen.
Als erster Spieler der Welt durfte Franz Beckenbauer 1974 als Kapitän der deutschen Elf Hand an den neuen Pokal legen. Der historische Moment war am 7. Juli 1974 im Münchner Olympiastadion nach dem Finalsieg gegen die Niederlande gekommen.
Die Original-Trophäe wird zwar zur Siegerehrung überreicht, mit nach Hause nehmen die Gewinner jedoch eine vergoldete Replik aus Bronze. Das Original steht in Zürich im Tresor des FIFA World Football Museums und wird nur zu besonderen Gelegenheiten gezeigt. Nach den früheren Regeln des Fußball-Weltverbandes blieb das Original als Wanderpokal jeweils vier Jahre im Besitz des amtierenden Weltmeisters. Dieser erhielt erst danach seine vergoldete Kopie.
Das Vorgänger-Modell und die Diebe
Die Regeländerung zur Aufbewahrung war wohl auch dem Schicksal des Vorgängermodells geschuldet. Von 1930 bis 1970 bekamen Fußball-Weltmeister eine goldene Statue, die der griechischen Siegesgöttin Nike nachempfunden war. Der einstige französische FIFA-Präsident Jules Rimet fungierte ehrenhalber als Namensgeber für den "Coupe Jules Rimet".
Zu jeder Weltmeisterschaft lebt die Geschichte vom gestohlenen Pokal im Mutterland des Fußballs wieder auf. Der Jule-Rimet wurde im Vorfeld der WM 1966 in England aus der Ausstellung der Londoner Westminster Hall gestohlen. Der Helden-Hund Pickles hat ihn wiedergefunden. Die ganze Story finden Sie hier.
1970 war dieser Jules-Rimet gemäß den alten Verbandsstatuten endgültig in den Besitz des brasilianischen Fußballverbandes übergegangen. Denn die Brasilianer hatten 1970 zum dritten Mal – nach 1958 und 1962 – den Titel gewonnen. 1983 dann klauten Diebe den Pokal aus der Verbandszentrale in Rio de Janeiro und schmolzen ihn sofort ein. Dass sie unwiederbringlich Fußball-Geschichte zerstörten, interessierte sie vermutlich nicht. Den Langfingern ging es wohl darum, Gold zu Geld machen.
FIFA World CupTMTrophy Tour by Coca-Cola
Eine der besonderen Gelegenheiten, die Trophäe aus nächster Nähe zu bewundern, ist die FIFA World Cup™ Trophy Tour von Coca-Cola. Seit 2006 tourt der Original FIFA World CupTM Pokal mit Coca-Cola vor den Weltmeisterschaften um die ganze Welt, um den Fußballspirit weltweit zu feiern. Ein einzigartiges Erlebnis für Fußball-Fans. Dieses Jahr machte sie am Tag der Deutschen Einheit Station in Berlin.
Jeder kann sich Nachbildungen des Pokals kaufen, die sich an das Original anlehnen. Nur eine einzige Privatperson hatte eine offizielle, originale Replik des FIFA WM-Pokals™ zu Hause. Der 2014 verstorbene deutsche Unternehmer Rolf Deyhle bekam die Nachbildung Ende der 70er Jahre von der FIFA geschenkt. Er hatte das FIFA Logo entworfen und war mitverantwortlich für die weltweite Vermarktung der FIFA-Turniere.
Eigene Schätze richtig versichern
Wer selbst zu Hause Pokale stehen hat, hat sich diese durch besondere Leistungen erkämpft. Das macht auch im Breitensport ihren besonderen ideellen Wert aus. Der Materialwert dagegen dürfte sich meist in Grenzen halten. Bei Verlust oder Beschädigung ersetzt ihn in der Regel die Hausratversicherung. Wer jedoch besonders wertvolle Stücke besitzt, sollte vorsichtshalber mit seinem Versicherer abklären, ob für deren Wert die vertraglichen Deckungssummen ausreichen. Gegebenenfalls müssten diese angepasst werden. Gleiches gilt für Münzen oder Ähnliches.
Deutschland kann den Pokal holen
So kontrovers unter sportlichen und ethischen Aspekten die diesjährige Fußballweltmeisterschaft in Katar diskutiert wird, eine Mannschaft wird den FIFA WM-Pokal™ nach dem Finale trotzdem freudestrahlend in die Höhe halten: Der Fußballweltmeister 2022.
Die brasilianische Nationalmannschaft (15 Prozent Siegchance) geht als klarer Favorit für den Titel ins Rennen. Auch Argentinien (11,2 Prozent), die Niederlande (9,7 Prozent), Deutschland (9,2 Prozent) und Frankreich (9,1 Prozent) dürfen sich Titelchancen ausrechnen. Diese Prognose hat ein internationales Team von Forschenden der Universitäten Innsbruck, Gent und Luxemburg und der Technischen Universitäten Dortmund und München mit Hilfe von maschinellem Lernen und statistischen Modellen errechnet. Wendet man die Methode "Wünsch-dir-was" an, wird die deutsche Nationalelf der Herren Weltmeister. Jungs, ihr holt diesen herrlichen Pokal wieder nach Deutschland!
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