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  • Achterbahn vor einem Hintergrund schwankender Börsenkurse

    Wenn die Börse Achterbahn fährt - ist meine Altersvorsorge in Gefahr?

Dresden, 24. April 2025 | (ks)
 
Es gibt Tage, da reicht ein Blick aufs Smartphone und die Stimmung rutscht in den Keller: Schlagzeilen wie Börse im freien Fall!" oder Crash-Gefahr wächst!" lösen Unruhe aus. Besonders dann, wenn es um die eigene Altersvorsorge geht. Was passiert mit meiner fondsgebundenen Rentenversicherung, wenn die Aktienmärkte schwanken? Ist es nicht sicherer, einfach alles ohne Risiko anzulegen?
Berechtigte Fragen – auf die Josef Kreiterling, Vorstandsmitglied der Sparkassen-Versicherung Sachsen, beruhigende Antworten gibt. Er verantwortet bei dem sächsischen Versicherer in seinem Ressort unter anderem die Themen Lebensversicherung und Kapitalanlage-Management.
 
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Sind Börsenschwankungen eine Gefahr oder Chance?

Josef Kreiterling: Börsenschwankungen – also die sogenannte Volatilität – sind normal und gehören zum Investieren dazu. Da spielen wirtschaftliche Entwicklungen, geopolitische Ereignisse und die Stimmung der Anleger an der Börse zusammen. Die Börse ist immer auch eine Art Gefühlsbarometer. Aktuell sehen wir, dass sogar einzelne handelnde politische Akteure die Börsenkurse stark beeinflussen können.
 
Krisen verunsichern und kurzfristig mögen die Bewegungen unberechenbar erscheinen. Doch in der Rückschau zeigen die Kapitalmärkte ein klares Bild: Langfristig steigen die Aktienkurse. Nach jeder Krise kam eine Erholung. Ob Finanzkrise, Dotcom-Blase oder Corona-Schock – Rückgänge waren temporär, das Wachstum nachhaltig.

Denken Sie an eine Bergwanderung: Nicht jeder Abschnitt geht steil bergauf. Es gibt auch Täler. Entscheidend ist, dass man auf dem Weg bleibt. Denn wer frühzeitig umkehrt, verpasst den Gipfel. Für Anleger in fondsgebundenen Rentenversicherungen bedeutet dies: Schwankungen sind ein natürlicher Bestandteil des Systems, kein Fehler. Sie stellen den Preis dar, den man für die Aussicht auf attraktive Renditen zahlt. Wer Ruhe bewahrt und langfristig investiert, hat gute Chancen, von den Aufwärtstrends der Märkte zu profitieren. 
 

Wie sicher sind fondsgebundene Rentenversicherungen?

Josef Kreiterling: Fondsgebundene Rentenversicherungen sind nicht gleichzusetzen mit einem Börseninvestment in Einzeltitel auf eigene Faust. Sie sind über die zu Grunde liegenden Fonds langfristig angelegt, breit gestreut und werden professionell gemanagt. Ziel ist es, auch in schwierigen Phasen einen soliden Vermögensaufbau zu ermöglichen. Dazu verbinden sie die Rendite-Chancen eines Fonds-Sparplans mit der Sicherheit einer lebenslangen Rentenzahlung, sofern der Kunde diese Option wünscht.
 
Ein entscheidender Vorteil ist die Flexibilität: Anleger können ihre Strategie in Bezug auf die Risikosituation anpassen und die Fonds auch während der Laufzeit wechseln. Zudem können Schwerpunkte in nachhaltige Fonds gesetzt werden. Wer früh beginnt und regelmäßig spart, profitiert vom Cost-Average-Effekt – also dem Durchschnitts-Kaufpreis über viele Jahre hinweg. Kurzfristige Schwankungen verlieren an Bedeutung, langfristiges Wachstum wird möglich. Selbst bei einem Börsencrash ist ein Totalverlust äußerst unwahrscheinlich, da sich die Märkte erfahrungsgemäß wieder erholen.
 

Für unsere Leser sollten wir diesen Cost-Average-Effekt noch mal genauer erklären

Josef Kreiterling: Ja, gerne. Der Cost-Average-Effekt tritt ein, wenn man regelmäßig einen festen Geldbetrag investiert, zum Beispiel in Aktien oder Fonds. Unabhängig davon, ob der Kurs gerade hoch oder niedrig ist. Da der Preis der Anlage schwankt, bekommt man für den gleichen Geldbetrag mal mehr und mal weniger Anteile. Wenn der Preis niedrig ist, kauft man automatisch mehr Anteile. Ist der Preis hoch, kauft man weniger. So ergibt sich im Laufe der Zeit ein günstiger Durchschnittspreis - ohne dass man den „perfekten Zeitpunkt“ zum Kauf erwischen muss. Im Endeffekt kann man also sogar von den Schwankungen der Kurse profitieren.
Grafische Darstellung Cost-Average-Effekt

Mit reinen Sicherheitsprodukten könnten viele sicher ruhiger schlafen. Reichen die nicht aus?

Josef Kreiterling: Es geht gar nicht um „entweder – oder". Moderne Altersvorsorge-Produkte verbinden das Beste aus beiden Welten. Sie bieten Zugang zu Kapitalmarkt-Erträgen – aber mit professioneller Steuerung und individuell wählbarem Risiko. Je nach Lebensphase, Zielen und Risikobereitschaft kann die Ausrichtung angepasst werden. Hier ist die Zeit Ihr größter Verbündeter. Wer spät in das Vorsorge-Sparen einsteigt, sollte darüber nachdenken, auch mehr auf Sicherheit zu setzen.
 
Denn natürlich gibt es auch Produkte ohne jedes Kursrisiko – klassische Rentenversicherungen mit festem Zins oder das Sparkonto. Sie bieten Stabilität und Planungssicherheit. Allerdings sind dafür im langfristigen Vergleich ihre Renditen niedriger. Diese Optionen eignen sich besonders für sicherheitsorientierte Sparer, die Wert auf Vorhersehbarkeit legen.
 
Die Entscheidung für Kapitalmarkt-Produkte als spätere Zusatzrente will gut überlegt sein. Eine Kombination aus sicherheitsorientierten und chancenreichen Anlagen wie bei unserem Sparkassen-Sparplan hilft, eine ausgewogene Vorsorge-Strategie zu entwickeln. Genau darauf legen wir in den Beratungsgesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden großen Wert. Und wir lassen sie bei der Entscheidung für eines unserer Produkte nicht allein. Wir nehmen uns Zeit, alle Produkt-Varianten genau zu erklären und auf die persönliche Situation jedes Kunden abzustimmen.
 

Was würden Sie einem Freund für die private Altersvorsorge empfehlen?

Josef Kreiterling: Mit bestem Gewissen eine fondsgebundene Rentenversicherung als ein Vorsorge-Standbein. Weil sie die Chancen des Kapitalmarkts mit den Sicherheitsmechanismen einer Versicherung kombiniert. Je nach Risiko-Neigung kann die Auswahl der Fonds erfolgen. Auch das Umschichten während der Laufzeit oder speziell in risikoärmere Fonds kurz vor Rentenbeginn ist möglich. Zusätzlich – darüber haben wir noch gar nicht gesprochen - profitiert der Kunde auch spürbar von steuerlichen Effekten, die die Ablaufleistungen erhöhen. Altersvorsorge soll nicht nur sicher und renditestark sein – sie soll auch ein gutes Gefühl vermitteln.
 
 Danke für das Gespräch Herr Kreiterling

Interview

Josef Kreiterling, Vorstandsmitglied der Sparkassen-Versicherung Sachsen, über die Sicherheit der Altersvorsorge in Zeiten schwankender Aktienmärkte:

Sind Börsenschwankungen eine Gefahr oder Chance?
Wie sicher sind fondsgebundene Rentenversicherungen?
Der Cost-Average-Effekt
Sind Sicherheitsprodukte ausreichend?
Was würden Sie einem Freund für die private Altersvorsorge empfehlen?

Zwei Männer und ein Junge angeln gemeinsam

Altersvorsorge und Vermögen

Ihre Altersvorsorge gestalten Sie individuell und flexibel. Von der späteren Rentenzahlung versteuern Sie nur einen geringen Anteil. Bei Kapitalzahlungen ist die Hälfte der Erträge meist steuerfrei. Da lohnt sich das Sparen.

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