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Was hat Bildung mit Lebenserwartung zu tun?
Dresden, 01. Februar 2024 | GDV/ (ks)
Wenn man die Lebenserwartung als eine wichtige Sache betrachtet, dann beginnt mit der Schule tatsächlich der Ernst des Lebens. Für die guten Schülerinnen und Schüler öffnet sich danach nicht nur die Tür zum Studium, zu attraktiven Berufen und Gehältern. Sie haben auch eine deutlich höhere Lebenserwartung als diejenigen mit schlechten Noten. „Menschen mit geringer Bildung haben eine signifikant niedrigere Lebenserwartung als gut Gebildete“, sagt Marc Luy, Demograf am Vienna Institute of Demography der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie die Kommunikationsinitiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aufgrund diverser Studien ausführt.
Wie groß die Kluft ist, zeigen beispielsweise Zahlen aus Österreich: 35-jährige Männer mit Hochschulabschluss können dort im Durchschnitt mit 84,2 Jahren rechnen. Diejenigen mit Pflichtschulabschluss, vergleichbar mit dem deutschen Hauptschulabschluss, erreichen dagegen nur 76,6 Jahre. Bei den Frauen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Lebenserwartung von 35-Jährigen mit Pflichtschulabschluss liegt im Durchschnitt bei 82,7 Jahren - und damit gut vier Jahre unter der von Akademikerinnen.
Deutsche Lebenserwartungen driften auseinander
Auch wenn genaue Daten für Deutschland fehlen, ist die Tendenz ähnlich: Die Bevölkerung driftet bei der Lebenserwartung auseinander. Für ein Land, das sich gleichwertige Lebensverhältnisse als Ziel in die Verfassung geschrieben hat, ist diese Entwicklung fatal. Denn das Thema birgt sozialen Sprengstoff: Die Spreizung der Lebenserwartung führt beispielsweise zu unterschiedlich langen Rentenbezugszeiten.
Bessere Gesundheitsbildung kann den Trend umkehren
Wie lässt sich dieser Trend umkehren? Ein Weg führt über eine bessere Gesundheitsbildung oder Gesundheitskompetenz - neudeutsch „Health Literacy“ genannt. „Bildung ist der größte Hebel für die Lebenserwartung“, sagt der bekannte Fernseharzt Eckart von Hirschhausen. Zahlreiche Studien belegen gravierende Unterschiede im Gesundheitsverhalten: Gebildete Menschen rauchen seltener, bewegen sich mehr, essen mehr Obst und Gemüse, achten mehr auf ihr Gewicht und gehen häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen. Zuletzt bestätigte eine Studie der Stiftung Gesundheitswissen 2020 diesen Befund. Die Autoren beschreiben die Ergebnisse als einen Riss, der durch Deutschland geht.
Gesundheit liegt in der eigenen Hand
Die geringere Lebenserwartung bildungsferner Menschen lässt sich nicht allein mit Unwissenheit oder mangelnder Einsicht erklären. Eine wichtige Rolle spielen auch die Lebensumstände, die wiederum vom Bildungsniveau abhängen. Die Schullaufbahn besiegelt häufig den sozioökonomischen Status. Bildungsunterschiede führen zu sozialen Unterschieden, die sich ein Leben lang manifestieren. Das beginnt beim Lohn und der Arbeitsbelastung, betrifft aber auch die Gesundheitsversorgung, die Länge des Arbeitsweges oder die Wohnverhältnisse. Eine gute Arbeit macht es leichter, das Leben so zu gestalten, wie man es sich wünscht. Das bedeutet weniger Stress und mehr persönliches Wohlbefinden - entscheidende Faktoren für die Lebenserwartung.
Besserer Zugang zu Ressourcen - für alle
Für den Demografen Marc Luy ist ein höherer Sozialstatus verbunden mit einem besseren Zugang zu „flexiblen sozialen Ressourcen“, wie er es nennt. Dazu gehören nicht nur Geld, sondern auch Wissen, Einfluss und vorteilhafte Netzwerke. Menschen mit einem besseren Zugang zu solchen Ressourcen profitierten beispielsweise schneller von neuen Technologien oder Behandlungsmöglichkeiten. „Wir müssen es also schaffen, diese Neuerungen auch Menschen mit geringerem Sozialstatus leichter zugänglich zu machen. Ansonsten werden wir das Gefälle nicht auflösen“, betont er.
Die Flut von Gesundheitsinformationen macht es nicht leicht zu erkennen, was gute Informationen sind und was nicht. Genau diese Fähigkeit ist aber wichtig, damit Menschen gesundheitsrelevante Entscheidungen für sich treffen können. Oft helfen bei der Bewertung von Informationen im Internet schon einfache Tipps: So kann ein Blick ins Impressum helfen, herauszufinden, wer Autor oder Autorin ist und welche Interessen er oder sie möglicherweise verfolgt. Weitere Kriterien sind zum Beispiel, ob ersichtlich ist, auf welche Quellen sich die Information stützt oder ob die Information regelmäßig aktualisiert wird.
Sechs Tipps der Stiftung Gesundheitswissen zur Recherche vertrauenswürdiger Gesundheitsinformationen:
- Absender: Wer hat die Information geschrieben?
- Ziele und Absichten: Welche Ziele hat die Information oder Webseite?
- Quellenangaben: Wird deutlich, auf welche Quellen sich die Informationen stützen?
- Aktualität: Werden die Informationen regelmäßig aktualisiert?
- Werbung: Ist die Website unabhängig oder wird Werbung geschaltet? Ausgewogenheit: Sind die Informationen ausgewogen dargestellt?
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Auch bei gesunder Lebensweise und hoher Gesundheitskompetenz ist die Lebenserwartung nicht kalkulierbar. Deshalb ist es wichtig, mit der eigenen Altersvorsorge lebenslang und ausreichend abgesichert zu sein. Sonst könnte mehr Leben als Geld übrig bleiben. Private Rentenversicherungen bieten eine sichere Rente bis zum Lebensende.
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