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7 Dinge, die wir von Älteren lernen können
Dresden, 02.05.2019 | (GDV/ lt)
Wir erklären den Großeltern, wie Handys und Apps funktionieren. Doch auch die Älteren besitzen wertvolles Wissen, das uns bereichern kann und das es zu bewahren gilt. Die Initiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hat 7 dieser Schätze zusammengetragen.
1. Alte Spiele
Mittwochabend hatte Opa niemals Zeit: Dann stand im Dorf das wöchentliche Skat-Turnier auf dem Programm. Es wurde „gereizt“ und „gestochen“, was das Zeug hielt, zwischendrin ein bisschen getratscht und zwei, drei Likörchen getrunken. Heute – in Zeiten von Videospielen und Gaming-Apps – sind die Regeln traditioneller Kartenspiele wie Skat, Bridge und Canasta oder Brettspiele wie Schach und Halma unter Jüngeren kaum noch bekannt. Schade eigentlich, denn Studien heben immer wieder deren trainierende Wirkung für das logische und strategische Denken hervor. Also: Candy Crush und Ego-Shooter aus, Karten auf den Tisch und sich von Opa die Spielregeln erklären lassen!
2. Stricken, nähen, Socken stopfen
Hand aufs Herz: Wer könnte heutzutage noch selbst einen Pullover stricken, einen Topflappen häkeln oder eine Hose kürzen? Wahrscheinlich die wenigsten. Im Haushalt unserer Großeltern hingegen gehören Stricknadeln und Nähmaschine oft fest zum Inventar. Eine Socke wegwerfen, nur weil sie ein kleines Loch hat? Die pure Verschwendung! Und damit sind sie up to date: Seit Jahren liegt „Do it yourself“ voll im Trend. Einen teuren Nähkurs kann man sich sparen – Ältere geben sicher gern ihr Wissen weiter und zeigen, wie man einen Steppstich setzt oder eine Masche aufnimmt.
3. Umweltbewusst und genügsam leben
Nicht selten haben unsere Großeltern Zeiten des Mangels erlebt und sich dabei Wissen, Tricks und Verhaltensweisen angeeignet, die uns heute als Vorbild für mehr Nachhaltigkeit dienen können. So wissen sie noch, dass viele der in Deutschland wachsenden Un- und Wildkräuter essbar sind, dass man anstelle von chemischen Reinigungsmitteln auch prima Essig, Zitronensäure oder Natron zum Putzen nehmen kann. Ältere sind zudem Profis für Hausmittel gegen etliche Wehwehchen. Bei Oma und Opa wurde wenig weggeschmissen. Auch den Trend zum Jutebeutel haben sie strenggenommen erschaffen: Statt in umweltschädlichen Plastiktüten werden die Einkäufe seit jeher in Stofftasche, Einkaufsnetz und Körbchen nach Hause getragen.
4. „Klassiker“ kochen und backen
Jeder kennt ihn wohl, diesen besonderen Geschmack, den nur Oma in die Rouladen zaubern kann. Die perfekte Mischung aus Zwiebeln, Gurken, Senf, Speck und Gewürzen ist ihr Geheimnis. Es schmeckt nach Zuhause, nach Heimat auf dem Teller. Ob Sauerbraten, Königsberger Klopse oder Sächsische Eierschecke – Ältere beherrschen traditionelle Rezepte aus dem Effeff und man kann so einiges in Sachen Kochen lernen. Also beim nächsten Sonntagsbesuch mal in der Küche über die Schulter schauen – und später das Familienrezept an die eigenen Kinder weitergeben.
5. Die Kunst des Briefeschreibens
E-Mails, Chats, WhatsApp-Nachrichten – wir kommunizieren den ganzen Tag miteinander. Doch wann haben wir zum letzten Mal einen handgeschriebenen Brief erhalten? Oder gar selbst einen verfasst? Sicher schon eine Weile her. In der Generation unserer Großeltern brachte der Briefträger nicht nur Rechnungen, sondern auch Liebesbriefe und andere dicke Umschläge mit zu Papier gebrachten Gedanken. Erinnerungen für die Ewigkeit, die man sammeln und immer wieder lesen kann. Stift und Briefpapier in die Hand zu nehmen, lohnt sich also. Und mal ehrlich: Nichts ist wohl so uncharmant wie ein Haufen ausgedruckter E-Mails.
6. (Familien-)Geschichte verstehen
Die Nachkriegsjahre oder die Zeit der DDR, das Wirtschaftswunder oder der Deutsche Herbst: Was wir vielleicht nur noch aus Geschichtsbüchern kennen, hat die Generation unserer Großeltern live miterlebt. Zuhören und sich „von früher“ erzählen lassen, kann mitunter lehrreicher und anschaulicher sein als so manche TV-Doku, denn Zeitzeugen machen Geschichte erlebbar. Zudem sind sie Chronisten der eigenen Familiengeschichte. Wer sind die vielen unbekannten Personen auf den Schwarz-Weiß-Fotos im Album? Wie waren ihre Lebenswege und Schicksale? Welche Anekdoten und Skandale haben sich zugetragen? Spannend.
7. Gelassener werden
Wenn der Enkel auf dem Spielplatz hinfällt, sind es wahrscheinlich die Großeltern, die die Ruhe bewahren. Einmal pusten, Krokodilstränen wegwischen, wieder rauf aufs Klettergerüst – schließlich hat auch ihr Nachwuchs die Kindheit ohne Schäden überlebt. Gelassenheit ist eine Charaktereigenschaft, die sich meist erst mit dem Älterwerden einstellt. Man hat schon jede Menge erlebt, hat viele verschiedene Situationen gemeistert und dadurch einschätzen gelernt. Also aus der Mücke keinen Elefanten machen.
Oft paart sich das mit einer zweiten Erkenntnis: die Lebenszeit gut nutzen. Prioritäten setzen und nicht immer alles aufschieben. Mehr Zeit mit seinen Lieben verbringen und sich besser um seine Gesundheit kümmern. Einsichten, die man sich auch schon in jüngeren Jahren zum Vorbild nehmen sollte.
Da geht noch mehr
Und wenn Sie jetzt nach Punkt 7 so drüber nachdenken, fällt Ihnen sicher noch viel mehr ein, was wir von der Großelterngeneration lernen können. Und das in diesem "Lernen" jede Menge Spaß drin steckt. Nichts kann uns so bereichern wie füreinander da zu sein und das Glück und die Geborgenheit in einer Familie zu genießen.
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