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    Forsa-Umfrage: Frauen haben mehr Angst vor Altersarmut

Dresden, 12.03.2019; aktualisiert: 04.08.2023 | (ks)
 
Im Alter auf finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein: 45 Prozent der Frauen gehen davon aus, dass dies bei ihnen der Fall sein wird. Sie haben Angst vor Altersarmut. Im Vergleich dazu rechnen nur 26 Prozent der Männer damit. Das ergab eine Forsa-Umfrage* im Auftrag des GDV.
 

Der Alterstraum: Finanzielle Unabhängigkeit

Beide Geschlechter eint der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit im Ruhestand – 88 Prozent aller Frauen und Männer finden das wichtig. Dass sie im Alter finanziell nicht auf andere angewiesen sind, ist besonders den Ostdeutschen und Befragten im Alter von 50 bis 65 Jahren sehr wichtig. Fast jede dritte Frau (30 Prozent) gibt an, aufgrund von Kindererziehungs- beziehungsweise Familienzeiten nicht die Gelegenheit zu haben, eine ausreichende Altersvorsorge aufzubauen. Bei den Männern ist dieser Anteil mit sechs Prozent verschwindend gering.
 

Lücken sollten beide Partner gemeinsam ausgleichen

„In punkto Altersvorsorge besteht bei der Gleichstellung von Frauen und Männern noch Nachholbedarf. Wer Verantwortung für die Familie übernimmt, darf dafür nicht benachteiligt werden. Wer befristet aus dem Beruf aussteigt oder in Teilzeit arbeitet, reißt Lücken bei der eigenen Altersvorsorge. Um negative Folgen im Alter zu vermeiden, sollten die notwendigen Altersvorsorgebeiträge während dieser Zeiten von den Partnern gemeinsam aus der Haushaltskasse gestemmt werden“, sagt Peter Schwark, Geschäftsführer für Altersvorsorge beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
 
Während nur 27 Prozent der Männer davon ausgehen, dass sie ihren Lebensstandard im Alter stark einschränken müssen, sind es bei den Frauen immerhin 34 Prozent. Dem gegenüber rechnen nur elf Prozent aller Frauen damit, dass sie sich überhaupt nicht einschränken müssen. Bei den Männern sind es dagegen 17 Prozent. Beide Geschlechter gehen mit 48 Prozent allerdings gleichermaßen davon aus, dass sich eine Trennung beziehungsweise Scheidung vom Partner negativ auf die finanzielle Versorgung im Alter auswirkt.
 
Hierzu finden Sie auch ein Interview mit Rechtsanwältin Anja Timmann in unserem Frauen-Magazin "Frau macht's schlauer".
 

Fast ein Viertel hat keine zusätzliche Absicherung

Mit 75 Prozent verfügt ein Großteil der Befragten über eine private Altersvorsorge. Das heißt aber auch: Fast ein Viertel (23 Prozent) hat keine zusätzliche Absicherung im Alter. Dafür gibt es zahlreiche Gründe: 58 Prozent sagen, dass sie nicht über die finanziellen Möglichkeiten für eine private Vorsorge verfügen. Viele wissen auch nicht, welches Angebot für sie das richtige ist (25 Prozent), fühlen sich zu wenig informiert oder müssten sich zu stark bei anderen Ausgaben einschränken (beide 24 Prozent).
 

Altersarmut birgt sozialpolitischen Sprengstoff

Das Thema Altersarmut wird in den Medien immer wieder diskutiert. Es gewinnt an Brisanz durch die Tatsache, dass wir immer älter werden und damit die Rentenbezugsdauer steigt. Gerade die Diskussionen um die Einführung einer Grundrente nach 35 Beitragsjahren zeigten, dass das Thema Altersarmut sozialpolitischen Sprengstoff birgt. Dessen Entschärfung sich jede Partei auf die Fahnen schreiben will. Denn die Altersarmut von morgen liegt im Arbeitseinkommen von heute begründet.

Wo kann man ansetzen?

zwei Frauen im Beratungsgespräch
Unternehmen wie die Sparkassen-Versicherung Sachsen sind in der Pflicht, zwei Hemmnisse für die private Altersvorsorge zu beseitigen: Erstens, die Menschen ausreichend zu informieren. Und zweitens, passende Angebote zu machen. Das bedeutet zum Beispiel, Produktinformationen zu erstellen, die jeder versteht und die im besten Fall auch noch Spaß machen. Gleiches gilt für das persönliche Beratungsgespräch. Altersvorsorge-Experten und Expertinnen müssen hier buchstäblich als Lotsen durch den Angebotsdschungel fungieren.
 
Passende Angebote, also intelligente Produkte, sind solche, die sich erstens flexibel an unterschiedliche Lebens- und Einkommensphasen anpassen lassen und zweitens einen Mix aus Renditechancen und Sicherheiten gewährleisten.
*Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 15. bis 21. Februar 2019 1.004 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt.

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