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  • Hand haelt vierblaettriges Kleeblatt

    Glücksbringer-Tipps für Freitag, den 13.

Dresden, 12.09.2019; aktualisiert 23. Oktober 2023 | (ks)
 
Aberglauben speist sich oft aus alten Überlieferungen, viel Fantasie und christlichen Wurzeln. Es war der 13. Tischgenosse, der Jesus verraten hatte und die Kreuzigung fand an einem Freitag statt. Eine andere Theorie besagt, dass die Zahl 13 Unglück bringt, seitdem die letzten 13 Tempelritter lebendig verbrannt wurden, um die Kreuzzüge zu beenden und dies an einem Freitag, dem 13. geschah. So ist auch das Image des "schwarzen Freitags" in der westlichen Kultur nicht viel besser als das der Zahl 13.
 
Fallen nun diese beiden Unglücksraben auf einen Tag, beschleicht manche Menschen erst recht ein mulmiges Unbehagen. Einige bleiben vorsichtshalber gleich im Bett. Andere spielen kein Lotto oder sind besonders vorsichtig. Die wenigsten Menschen leiden allerdings an der Angsterkrankung "Paraskavedekatriaphobie". Sie bezeichnet die irrationale Furcht vor Freitag, dem 13.
 
 

Freitag der 13. ist harmlos

Das Unglückspotenzial solcher Freitage ist ein Mythos. Sie sind wirklich harmlos. Und mal ehrlich: Ein dreizehntes Gehalt dürfte noch keiner abgelehnt haben aus Sorge, das Geld bringe Unglück. Außerdem belegen diverse Unfall- und Schadenstatistiken des ADAC und der Versicherungsgesellschaften, dass an den Freitagen mit der 13 nicht mehr passiert, als an anderen Tagen auch. Wesentlich schadenträchtiger sind  Unwetter. Die heftigen Orkane YLENIA und ZEYNEP zogen 2022 allerdings an einem Donnerstag durch Deutschland.
 
Wer an einem Freitag, den 13. trotzdem einmal Pech hat, den hat vielleicht der Zufall erwischt. Möglich ist auch, er wurde Opfer einer sogenannten SEP (selbsterfüllende Prophezeiung), weil er für diesen Tag einfach etwas Schlechtes erwartet hat. Meist verhält man sich dann so, dass tatsächlich etwas passiert. Es schadet dennoch nichts, vorsichtshalber an diesem Tag so etwas wie Glücksdoping zu betreiben.
 

Hier einige Glücksbringer-Tipps:

 

  • Schornsteinfeger - Schwarze Glücksbringer

Schornsteinfeger sind bekannte Glücksboten. So soll etwas Asche vom Kaminkehrer im Gesicht das Glück herbeirufen. Sie könnten diese zum Beispiel unauffällig in den Augenbrauen verreiben, dann hält sie den ganzen Tag. Schauen Sie also, dass Sie einem der Kehrmeister an diesem Tag begegnen und bitten Sie höflich um etwas Ruß (der könnte in Zukunft allerdings Mangelware werden). Es ist jedoch davon abzuraten, ihm in luftige Höhen hinterher zu steigen.
 
Der Ursprung dieses Aberglaubens stammt aus dem Mittelalter, als Häuser noch leichter und häufiger Feuer fingen. Der Schornsteinfeger schützte durch seine Arbeit die heimischen vier Wände und brachte somit Glück ins Haus. Ohne dem Schornsteinfeger sein Glückspotential abzusprechen, in modernen Zeiten hat auch eine Wohngebäudeversicherung das Potential, zumindest dem Glück im Unglück auf die Sprünge zu helfen. Weil durch sie Haus und Heim bei Schäden finanziell abgesichert sind.
 

    • Klee - Echter Glücksbringer

    Klee ist als Glücksbringer prädestiniert. Er symbolisiert den Sommer und die Liebe. Wiesen voller Klee galten von Alters her als besonders frisch und fruchtbar. Klee steht für Vitalität. Schon bei den Kelten sollte er böse Zauber abwehren und magische Kräfte verleihen. Im Mittelalter wurde vierblättriger Klee in Kleidung genäht, um Reisende vor Unglück zu bewahren. Denn damals gab es noch keine  Reiseversicherungen.
     
    Die glücksbringenden Eigenschaften gelten nur für den echten Klee. In unseren Breiten zum Beispiel den Rotklee, auch purpurroter Wiesenklee genannt oder den kriechenden Weißklee. Ca. 245 Arten gibt es weltweit. Typischerweise besitzt Trifolium, wie schon der lateinische Gattungsname ausdrückt, nur dreizählig gefingerte Blätter. Eine Laune der Natur bringt selten auch mal glücksbringende vierzählige hervor. Dem Glück lässt sich also mit Fleißarbeit auf allen Vieren nachhelfen. Aber: Klee soll nur Glück bringen, wenn er zufällig gefunden wird.
     
    Der Glücksklee, den es im Töpfchen zu kaufen gibt, ist gar kein Klee. Er wird zwar auch Vierblättriger Sauerklee genannt, gehört jedoch zur Gattung Oxalis. Er ist mit echtem Klee nicht einmal botanisch verwandt. Hübsch anzuschauen, nettes Mitbringsel – als wirksamer Glücksbringer leider untauglich.
     

    • Schweine - Borstige Glücksbringer

    Schon die alte Redewendung "Schwein habt" signalisiert das Glückspotenzial des rosa Paarhufers, selbst wenn man kein Glück erwartet oder verdient hat. Der Ursprung liegt vermutlich bei altdeutschen Schützenfesten. Hier bekam der schlechteste Schütze als Trostpreis ein Ferkel.
     
    Nach einer anderen Theorie stammt die Redensart aus dem Kartenspiel. Um das 16. Jahrhundert nannte man das As umgangssprachlich auch "Sau". Wer die höchste Karte (Sau) zog, hatte viel Glück. In Süddeutschland wird das Ass beim Binokel- oder Gaigelspiel auch heute noch "Sau" genannt.
     
    Darüber hinaus galt das gesellige Borstenvieh in den alten europäischen Kulturen generell als Zeichen von Wohlstand und Glück. Da Schweine anspruchslose Allesfresser sind, wuchs so ein Ferkel im Handumdrehen zu einem großen Schwein mit viel Fleisch heran. Wer ein Schwein besaß, musste selten hungern. Zumal eine Sau pro Wurf zehn und mehr Ferkel auf die Welt bringt und das zwei Mal im Jahr.
     
    Die lebendigen Glücksferkel sind heute symbolischen Glücksbringern aus Marzipan gewichen. Die sind leichter zu handhaben und artgerecht zu halten. Immerhin ein fleischloser Traum aus Zucker und Mandeln, der so oder so glücklich macht.
    Frau im Konfettiregen
    Freitage, die Dreizehnten gibt es jedes Jahr und das mitunter bis zu drei Mal.  Erwarten wir von diesen Freitagen das, was sie sein können: Einfach Durchschnitt oder die besten Tage im Jahr.

    Wir wünschen Ihnen jedenfalls ganzjährig viel Glück.

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