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  • Junge Frau lächelt erstaunt

    7 verbreitete Irrtümer übers Altern

Dresden, 19. Oktober 2023 | GDV (ks)
 
100 Jahre schafft keiner. Mein Alkoholkonsum hält sich in Grenzen. Und die Altersvorsorge funktioniert auch später noch. Wenn es um Lebenserwartung, Lebensstil und Alter geht, verschätzen wir uns regelmäßig. Dabei gilt die Sieben als magische Zahl, in der sich das Himmlische (die Drei) und das Irdische (die Vier) vereinen. Weniger magisch als vielmehr weit verbreitet und hartnäckig in den Köpfen sind die folgenden sieben Irrtümer, die die Initiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zusammengetragen hat. Zeit, genauer hinzuschauen, denn sie sind besonders relevant, wenn es um die eigene Altersvorsorge geht.
 

Irrtum 1: Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist dank des medizinischen Fortschritts und der besseren Ernährung enorm gestiegen. Allein seit 1950 um sagenhafte 16 Jahre. Aber wie viele Deutsche wissen das? Einer Umfrage zufolge nur magere neun Prozent; die Mehrheit unterschätzt den Anstieg. Zudem tippen die meisten, dass heute geborene Mädchen 85 und Jungen 81 Jahre alt werden können. Tatsächlich haben sie aber gute Chancen, 93 beziehungsweise 90 Jahre alt zu werden. Wenn Erwachsene ihre eigene Lebenserwartung schätzen sollen, liegen sie ebenfalls daneben. Sie leben statistisch gesehen sieben Jahre länger als sie denken.
Ein möglicher Grund für all diese Irrtümer: Oft orientieren sich die Menschen am Alter ihrer Großeltern und Eltern. An Generationen also, in denen Langlebigkeit eine Seltenheit war. Dass heute vermutlich jedes vierte Mädchen und jeder sechste Junge 100 Jahre alt wird, klingt daher für viele immer noch unglaublich und wie Science Fiction.
Lachendes Seniorenpaar

Irrtum 2: Rauchen

Für Raucher wird das so bleiben. Rauchend ein hohes Alter zu erreichen – fast ausgeschlossen. Denn jeder siebte Todesfall in Deutschland ist auf Nikotinkonsum zurückzuführen. Jedes Jahr sterben rund 127.000 Deutsche, weil sie geraucht haben. Das sind fast 350 Menschen pro Tag oder: jeden Tag ein Flugzeugabsturz ohne Überlebende. Trotzdem werden die Gefahren des Rauchens immer noch stark unterschätzt. Eine Bevölkerungsbefragung in der Schweiz ergab: Zwei Drittel der Rauchenden wissen zwar, dass jeder Zug ungesund ist, schätzen aber ihr persönliches Risiko als gering ein. Nach dem Motto: Lungenkrebs oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung? Das kriegen nur die anderen, man selbst nicht.
Ähnliches ergab eine Umfrage in Deutschland. Mehr als 30 Prozent der Befragten gaben fälschlicherweise an, das Lungenkrebsrisiko von Rauchern liege unter zehn Prozent. Nicht einmal jeder Fünfte wusste, dass Zigaretten die Lebenserwartung um sechs bis zehn Jahre verkürzen können.
Rauchender Mann

Irrtum 3: Alkoholkonsum

Waren es gestern Abend drei Pils? Oder doch fünf? Wenn man sich die Ergebnisse einer internationalen Studie anschaut, dann wohl eher letzteres. Denn oft trinken die Menschen viel mehr, als sie glauben oder zugeben wollen. Dazu haben die Forscher zwei Datenquellen miteinander verglichen. Zum einen alkoholbezogene Verkaufszahlen und Steuereinnahmen, zum anderen Umfragen, in denen die Teilnehmer ihren Alkoholkonsum schätzen sollten. Das Fazit für die westeuropäischen Länder: Die Mengenangaben der Selbstauskünfte sind weit von der Realität entfernt. Unter dem Strich geht etwa die doppelte Menge an Bier, Wein & Co. über die Theke. Selbst Menschen, die bereits ein bedenkliches Trinkverhalten an den Tag legen (zum Beispiel Männer: mehr als ein halber Liter Bier/Tag) und damit allerlei Gesundheitsschäden riskieren, sind sich dessen laut einer spanischen Studie mehrheitlich nicht bewusst. Im Gegenteil: Fast 94 Prozent halten ihren Konsum noch für moderat oder sogar gering.
Party feiern mit alkoholischen Getränken

Irrtum 4: Kalorien

1900 Kalorien für Frauen, 2400 Kalorien für Männer - das ist in etwa die empfohlene tägliche Energiezufuhr. Doch wer kann aus dem Stegreif sagen, wie viel Salami, Müsli oder Eistee darin enthalten sind? Kaum jemand, zeigt eine Studie der Universität Essex. Die Studienteilnehmer sollten über einen bestimmten Zeitraum ein Ernährungstagebuch führen und dabei auch die Anzahl der aufgenommenen Kalorien schätzen. Anschließend analysierten die Forscher die tatsächliche Menge, indem sie den Urin untersuchten. Dabei stellte sich heraus, dass die Probanden im Durchschnitt 900 Kalorien mehr zu sich nahmen, als sie dachten. Das entspricht drei Cheeseburgern oder drei Litern Bier. Eine Ursache für diese Fehleinschätzung ist das viele Fett in verarbeiteten Lebensmitteln und der versteckte Zucker auch in vermeintlich gesunden Produkten. Was hilft, den Überblick zu behalten und ungesundes Übergewicht zu vermeiden? Frisch zubereitete Speisen mit eigenen Zutaten und ein regelmäßiger Blick auf die Nährwerttabelle auf der Lebensmittelverpackung.
Fast Food Pizza und Burger

Irrtum 5: Bewegung

Viele überschüssige Kalorien werden verbrannt, wenn man sich viel bewegt. Aber auch hier täuschen sich die Menschen manchmal und fühlen sich aktiver, als sie es tatsächlich sind. Auf dieses Missverhältnis stießen dänische Forscher, als sie 1751 Erwachsene eine Woche lang einen Beschleunigungsmesser tragen ließen und sie gleichzeitig baten, die Dauer ihrer körperlichen Aktivität selbst einzuschätzen. Es zeigte sich, dass sie sich im Durchschnitt 131 Minuten weniger bewegten als angenommen, also täglich 18 Minuten mehr saßen als standen. Auch Studien, bei denen die Teilnehmer unwissentlich Schrittzähler trugen, zeigen, dass das tägliche Gehpensum oft überschätzt wird und die empfohlenen 10.000 Schritte nicht erreicht werden. Also: Treppe statt Aufzug und Fitnessstudio statt Sofa!
Mann steht an Treppenaufgang

Irrtum 6: Soziale Vorsorge

Für ein langes Leben reicht es nicht aus, nur körperlich auf sich zu achten. Genauso wichtig sind gute Beziehungen. So wissen wir aus der Forschung: Je zufriedener ein Mensch mit 50 Jahren mit seinen Beziehungen ist, desto gesünder ist er mit 80 Jahren. Einsamkeit hingegen kann krank machen und das Sterberisiko um bis zu 50 Prozent erhöhen. Dennoch verkennen viele Menschen die große Bedeutung von Beziehungen und kümmern sich zu wenig um soziale Kontakte. Laut einer Umfrage spricht jeder Achte mit niemandem über seine Gedanken und Gefühle, jeder Dritte hat den Kontakt zu Freunden aus der Jugend verloren. Und fast die Hälfte gibt an, sich höchstens einmal im Monat persönlich mit Freunden zu treffen. Zu wenig, sagen Experten. Ein bis zwei Stunden pro Woche wären besser.
3 Senioren spielen Brettspiel

Irrtum 7: Finanzielle Vorsorge

Zeit für solche Begegnungen hat man vor allem nach dem Berufsleben. Viel mehr als man denkt. Denn die Deutschen unterschätzen nicht nur ihre Lebenserwartung, sondern auch die Zeit, die sie im Ruhestand verbringen. Einer Umfrage zufolge schätzen sie ihre Rentenzeit auf rund 16 Jahre, statistisch gesehen sind es gut vier Jahre mehr. Zwei Lebensjahrzehnte, für die sich wohl jeder wünscht, lange gesund zu bleiben - und finanziell abgesichert zu sein. Doch mit dem Thema Altersvorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Rente beschäftigen sich viele nicht oder erst spät. Weil im Moment die finanziellen Mittel fehlen. Weil das Wissen über die vielfältigen Formen der Vorsorge fehlt. Oder einfach aus „Aufschieberitis“. Dass der Hang zum Aufschieben gar nicht so selten ist, zeigt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Demnach sagt fast jeder Dritte, dass er - obwohl er einen Plan hat - bisher nicht ausreichend vorgesorgt hat. 60 Prozent davon sind bereits über 40 Jahre alt. Allerdings: Die Zahl der Jüngeren, die eine mögliche Versorgungslücke im Alter nicht unterschätzen und deshalb frühzeitig etwas tun wollen, steigt. Von denjenigen, die demnächst in eine private Altersvorsorge investieren wollen, ist inzwischen rund jeder Sechste jünger als 30 Jahre.
Frau mit Münzstapel und Sparschwein
Tafel mit Kreideschriftzug
Aufschieben muss nicht sein. Legen Sie los! Verschaffen Sie sich einen Überblick über die private Altersvorsorge und Vermögensbildung sowie über die Möglichkeiten der geförderten Altersvorsorge. Für die Details lassen Sie sich gern  beraten.

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