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  • Kind läuft in Gummistiefeln durch eine Pfütze

    Was tun bei Schäden durch Starkregen?

Dresden, 02.04.2019; aktualisiert: 13. September 2024 | (ks)
 
Starkregenereignisse verursachen in vielen Regionen Deutschlands immer wieder große Schäden. Katastrophale Regenmengen im Sommer machten 2021 zum schlimmsten Hochwasserjahr der jüngeren Vergangenheit. Auch Sachsen war in den letzten Jahrzehnten mehrfach betroffen. Als hätte jemand einen Kübel Wasser ausgeschüttet, fallen in kurzer Zeit meist lokal begrenzt ungewöhnlich große Regenmengen. Vor allem im Sommerhalbjahr steigt bei anhaltend heißer Witterung die Unwettergefahr durch extreme Starkregenereignisse oder bei Durchzug von Tiefdruckgebieten bei sogenannten Vb-Wetterlagen (sprich: "fünf-b").
 

Wetterextreme als Boten des Klimawandels

Diese Extremwetterereignisse häufen sich in den letzten Jahren. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist jedoch eine differenzierte Betrachtung von Starkregenereignissen wichtig, denn bei der Verteilung und Häufigkeit zeigen sich große Unterschiede. Starkniederschlag ist komplex und Gegenstand intensiver Forschung. Auch im Hinblick darauf, wie der Einfluss des Klimawandels bei der Entwicklung extremer Regenfälle und der durch sie hervorgerufenen Überschwemmungen zu bewerten ist. Studien1 gehen davon aus, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu extremen Regenfällen kommt, hat sich durch den Klimawandel erhöht. Auch die Intensität dieser extremen Niederschläge nimmt aufgrund der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung zu.
 
Manche Menschen sind zwar sehr erfinderisch, wenn es darum geht, ihr Hab und Gut zu sichern, wie das folgende Video zeigt. Ob das praktikabel ist, sei dahingestellt. Ein Ersatz für einen ausreichenden Versicherungsschutz ist es jedenfalls nicht.
 

Nützliche Tipps für Betroffene

Gerade Starkregenschäden können jeden treffen. Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet, sind in kürzester Zeit Straßen über- oder unterspült und Keller überflutet. Selbst kleine Bäche treten plötzlich als reißende Flüsse über die Ufer und verursachen Überschwemmungen.
 
Wenn das Unwetter vorüber und der erste Schreck verdaut ist, beachten Sie bitte die folgenden Tipps, falls Sie betroffen sind:
 
Tipp 1:  Dokumentieren Sie Schäden
Am besten Sie fotografieren die Schäden. Das erleichtert Ihrer Versicherung die Arbeit. So können Schäden schneller reguliert werden. Schreiben Sie eine Aufstellung, in der alle beschädigten Gegenstände aufgelistet sind. Hilfreich ist es, wenn sie entsprechende Kaufbelege mit einreichen können. Falls Sie keine haben, notieren Sie den ungefähren Zeitpunkt der Anschaffung und den Neupreis.
 
Extra-Tipp: Gerade für wertvolle Sachen sollten Sie Quittungen, Rechnungen und Garantiebelege immer aufheben. Diese können Sie auch einscannen und auf einem Stick oder anderen Datenträgern platzsparend an einem sicheren Ort aufbewahren.
 
Tipp 2:  Minimieren Sie Schäden
Direkt nach einem Unwetter muss der Schaden so gering wie möglich gehalten werden. In vielen Versicherungsverträgen ist diese Schadenminderungspflicht als sogenannte Obliegenheit des Versicherungsnehmers auch schriftlich verankert. Beispiel: Direkt nach einem Unwetter müssen zerstörte Fenster provisorisch abgedichtet werden, um das Eindringen von Regenwasser und damit größere Schäden zu verhindern.
 
Herumliegende Gegenstände, wie zum Beispiel abgebrochene Äste, Dachziegel oder Dachrinnen, müssen von den Eigentümern so schnell wie möglich entfernt werden. Wichtig zu wissen ist, dass Grundstückseigentümer  ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen müssen. Das heißt, sie müssen auch nach einem Unwetter dafür sorgen, dass von ihrem Grundstück keine weiteren Gefahren ausgehen.
 
Tipp 3:  Informieren Sie umgehend Ihren Versicherer
Informieren Sie umgehend Ihren Versicherer über die entstandenen Schäden und lassen Sie sich über das weitere Vorgehen beraten. Dies ist in der Regel unbürokratisch, schnell und rund um die Uhr möglich. Kundinnen und Kunden der Sparkassen-Versicherung Sachsen wählen einfach die Soforthilfe-Nummer 03514235-777.
 
Auch ein Online-Formular auf der Website steht Ihnen für eine elektronische Schadenmeldung zur Verfügung. Sämtliche Belege rund um die Schäden können dort mit hochgeladen werden. Die schnelle Schadenmeldung ist auch über die Service-App vom Smartphone aus möglich und Unwetterwetter-Warnungen erhalten Sie über die MehrWetter-App.
 
Bitte beachten Sie dass Sie Schäden melden müssen, bevor Sie beispielsweise Aufträge an Handwerker zur Schadensbeseitigung vergeben. Auch müssen Sie vor einer endgültigen Reparatur einen Kostenvoranschlag bei Ihrer Versicherung  einreichen und diesen genehmigen lassen. Entsorgen Sie auf keinen Fall beschädigte Gegenstände, zum Beispiel Möbel. Diese müssen Sie für die Versicherung als Beweis des Schadens vorerst aufbewahren.
 
Mieterinnen und Mieter sollten sich im Schadenfall ebenfalls unverzüglich an ihren Vermieter wenden.

Welche Versicherungen bei Schäden zahlen

Schäden am Haus durch Starkregen oder Überschwemmung sind über die Wohngebäudeversicherung mit erweitertem Naturgefahrenschutz beziehungsweise Elementarschutz abgedeckt. Mieter können in ihrer Hausratversicherung Elementargefahren einschließen lassen. Unwetterschäden am Auto durch Sturm, Hagel, Blitzeinschlag, aber auch durch Starkregen und Überschwemmung werden durch eine Teilkasko-Versicherung abgedeckt.
 
Trotz zunehmender Extremwetter-Ereignisse sind nach wie vor nur etwa die Hälfte aller Gebäude richtig gegen Naturgefahren versichert. Sachsen liegt dabei im Bundesschnitt.
Und schließlich: Vermeiden Sie riskante Handlungen!
Das Wertvollste, was Sie besitzen, ist Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Vermeiden Sie riskante Handlungen, um Ihr Hab und Gut zu schützen oder zu retten. Denn dafür sind Versicherungen da, um finanzielle Schäden zu begrenzen.
Hintergrundinformationen:
GDV: "Dossier Naturgefahren" - Naturgefahrenreport 2023

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