Sie sind hier: Startseite /Service /Blog
  • Frau mit junger und alter Gesichtshälfte

    Was uns älter oder jünger erscheinen lässt, als wir sind

Dresden, 13. März 2025 | GDV / (ks)
 
Das Klassentreffen-Phänomen! Man trifft alte Schulfreunde nach Jahrzehnten wieder und plötzlich stellt man fest: Mit manchen war die Zeit gnädig, mit anderen nicht so sehr. Warum sehen manche mit 50 noch aus wie mit 35 und andere eher wie 60Plus? Das hat verschiedene Ursachen.
 
Die Kommunikationsinitiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nennt einige interessante Fakten darüber, warum wir alle älter werden, aber eben unterschiedlich altern.
 

Wie jedes andere Organ altert auch die Haut

Frau mit junger und alter Gesichtshälfte
Ohne Nachhilfe mit Skalpell oder Chemie werden wir alle unweigerlich älter
Grundsätzlich ist das Altern der Haut etwas, mit dem wir alle zu kämpfen haben. In jungen Jahren ist unser größtes Organ stabil, zugfest und dehnbar. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Bindegewebs-Fasern aus Kollagen und Elastin in der so genannten Lederhaut ab. Das Hautgewebe wird dünner, der Wasser- und Fettgehalt wird weniger. Zudem teilen und erneuern sich unsere Hautzellen im Alter nur noch halb so oft wie in jungen Jahren. Nur noch alle zwei Monate gibt es den zellulären Frischekick. Das Ergebnis ist sichtbar: Falten, Altersflecken und durchschimmernde Äderchen, vor allem an Händen und im Gesicht.
 

Gene – die biologische Lotterie

Ein Faktor sind die Gene. Manche Menschen haben einfach Glück: Ihre Haut bleibt länger straff, die Haarwurzeln halten länger. Und sie haben diese beneidenswerte jugendliche Ausstrahlung. Andere haben Pech – Geheimratsecken oder Falten können schon mit Mitte 30 zuschlagen. Wenn die Eltern mit 70 noch kaum Falten haben, stehen die Chancen gut, später selbst auch frisch auszusehen.
 
Mensch hält ein Modell von DNA Strang in der Hand
Die Glückslotterie der Gene ist nur zu etwa 30 Prozent dafür verantwortlich, wie alt wir aussehen
Forscher der Erasmus-Universität Rotterdam vermuten, dass ein Gen, nämlich MC1R, für das unterschiedliche Altern verantwortlich ist. Eigentlich ist es an der Bildung unserer Haut- und Haarfarbe beteiligt. Bei der Analyse des Erbguts und der Gesichter von rund 2700 älteren Niederländern stellte sich folgendes heraus: Menschen, die eine bestimmte Variante dieses Gens besitzen, sehen im Durchschnitt zwei Jahre älter aus, als sie tatsächlich sind. Unter anderem erschlafft ihre Haut schneller, ihre Lippen verlieren früher an Fülle.

Der Veranlagung dürfe man aber nicht zu viel Bedeutung beimessen, sagt Jean Krutmann, Leiter des Leibniz-Instituts für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf. „20 bis 30 Prozent der Haut-Veränderungen sind genetisch bedingt. Die restlichen 70 bis 80 Prozent sind auf Umwelteinflüsse zurückzuführen.“
 

Der Lebensstil – oder Wie nett ist man zu seinem Körper

Auch wenn die Gene viel ausmachen, der Lebensstil spielt ebenfalls eine große Rolle. Hier einige Hauptverdächtige, die uns älter aussehen lassen.
  • Sonne & UV-Strahlen – Wer sich jahrelang ungeschützt gesonnt hat, zahlt oft mit frühen Falten.
  • Rauchen & Alkohol – Trocknet die Haut aus, fördert Falten und schadet den Zellen.
  • Ernährung & Bewegung – Antioxidantien und Sport halten jung, während Fast Food & Bewegungsmangel altern lassen.
  • Stress & Schlaf – Chronischer Stress und zu wenig Schlaf lassen die Haut schneller altern
 
aus Gemüse geformtes DNA Molekül auf einem Teller
Gesundes Essen hält unsere Körperzellen länger fit
Das Altern ist ein andauernder komplexer Prozess, der sich auf molekularer und zellulärer Ebene abspielt. Dabei spielen unterschiedlichste Faktoren eine Rolle, so auch die Hormone und der Stoffwechsel. Mit dem Alter sinkt die Produktion von Östrogen (bei Frauen) und Testosteron (bei Männern), was sich auf Haut, Haare und Muskulatur auswirkt. Manche Menschen haben einen langsameren Stoffwechsel oder ein schwächeres Bindegewebe – was sich dann an schlaffer Haut, Gewichtszunahme oder Haarausfall zeigt. Hinzu kommen schädliche Umwelteinflüsse, denen wir uns nicht immer entziehen können.
 

Jungbrunnen Landluft - Stadtmief macht Falten

Welche Rolle die Luftverschmutzung bei der vorzeitigen Hautalterung spielt, ist noch weitgehend unerforscht. Jean Krutmann und sein Team gehören hier zu den Pionieren. Die Wissenschaftler setzten Hautstücke im Labor Schadstoffen aus und untersuchten die Haut von 400 älteren Frauen aus dem Ruhrgebiet. „Als besonders schädlich hat sich Ruß aus Dieselmotoren erwiesen“, sagt Krutmann. Durch die schmutzige Luft bildeten sich mehr Pigmentflecken und bis zu 20 Prozent mehr Falten als bei Frauen vom Land.
 

Altersturbo Hitze

Mann will Kopf on den Kühlschrank stecken
Abkühlung im Kühlschrank – kann helfen, muss aber nicht
Hitze kann uns auch vorzeitig altern lassen. Forscherinnen der University of Southern California, Eunyoung Choi und Jennifer Ailshire, haben erstmals untersucht, ob Hitze das Altern beschleunigt. Sie analysierten Blutproben von mehr als 3600 Amerikanern über 56 Jahren auf Veränderungen im Erbgut.

Der neuen Studie in der Fachzeitschrift Science Advances zufolge verändern heiße Tage die epigenetischen Anlagerungen an unserem Erbgut. Dadurch werden wir biologisch älter als wir sind. Je mehr Hitzetage wir durchleben, desto stärker ist dieser Effekt. Bei älteren Erwachsenen kann das biologische Alter dadurch mehr als ein Jahr höher liegen als das chronologische.
 

Positiver Selbstbetrug: Der Younger-than-Average-Effekt

Wir unterschätzen unser eigenes Altern oft dank des "Younger-than-Average-Effekts". Viele Menschen glauben nämlich, dass sie jünger aussehen als ihre Altersgenossen. Je nach Studie sind es zwischen 50 und 70 Prozent. Bei diesem psychologischen Phänomen handelt es sich um eine spezielle Form des "Better-than-Average-Effekts". Hier neigen Menschen dazu, sich in bestimmten Bereichen (wie Attraktivität, Intelligenz oder Fahrfähigkeiten) für überdurchschnittlich gut zu halten.

Das Gute daran ist, dieser Effekt trägt zu einer positiven Selbstwahrnehmung und möglicherweise sogar zur Lebensqualität bei. Menschen, die sich jünger fühlen oder glauben, jünger zu sein, leben oft aktiver und gesünder.
 

Hinter der Oberfläche

Studien zeigen zwar, dass faltige Gesichter zunächst einen weniger positiven Eindruck hinterlassen. Attraktivität und Persönlichkeit umfassen aber weit mehr als nur das äußere Erscheinungsbild. Faktoren wie Einfühlungsvermögen und Verhalten spielen eine weitaus größere Rolle für nachhaltig positive zwischenmenschliche Beziehungen.
Übrigens: Sie haben noch keinen Plan für Ihr Einkommen im Alter? Damit der Blick in die Haushaltskasse dann keine Sorgenfalten verursacht, sollten Sie rechtzeitig über eine private oder betriebliche Altersvorsorge nachdenken.

Geförderte Altersvorsorge

Nützlich: Mit Hilfe der Förderung richtig für das Alter vorzusorgen.
Staat und Arbeitgeber helfen dabei.

mehr...

Betreuer in Ihrer Nähe finden

Betreuer in Ihrer Nähe finden

Service Telefon

Schreiben Sie einen Kommentar

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

 
Piktogramm Sprechblase
Nutzername
Noch keine Kommentare vorhanden.