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Wann verschwinden die Punkte in Flensburg
Dresden, 15.10.2020 | (ks)
Seit Einführung des neuen Punktesystems 2014 darf man in Flensburg maximal acht Punkte angesammelt haben. Dann gibt man den Führerschein ab. Da man schon beim Stand von vier Punkten kostenpflichtig ermahnt wird, möchte man sein Sündenregister möglichst schnell wieder bereinigt haben. Wie lange bleiben die Punkte stehen?
Hier gelten feste Tilgungsfristen. Das heißt, die Eintragung für jeden Verstoß wird einzeln nach Ablauf der Frist automatisch getilgt. Die Tilgungsfrist verlängert sich nicht dadurch, dass ein weiterer Punkt hinzukommt. Jedes Verkehrsdelikt wird also für sich betrachtet.
Verjährungs-Zeiträume:
- Eintragungen (Ordnungswidrigkeiten) mit 1 Punkt:
Verjährung erfolgt nach 2,5 Jahren - Eintragungen (Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten) mit 2 Punkten:
Verjährung erfolgt nach 5 Jahren - Eintragungen (Straftaten) mit 3 Punkten:
Verjährung erfolgt nach 10 Jahren
Je nach Schwere des Delikts und Gefährdung der Verkehrssicherheit werden pro Verstoß nicht nur Bußgelder verhangen, sondern ein bis maximal drei Punkte im Fahreignungsregister (FER) eingetragen. Darunter fallen Ordnungswidrigkeiten ab einer Geldbuße von 60 Euro, Ordnungswidrigkeiten mit Fahrverbot oder Verkehrsstraftaten.
Das sind beispielsweise:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen
- Park- und Halteverstößen
- Abstandsverstöße
- Rotlichtverstöße
- Telefonieren am Steuer
Und so teuer wird es:
1 Punkt | Ordnungswidrigkeit |
2 Punkte | Grobe Ordnungswidrigkeiten mit Regelfahrverbot sowie Straftaten |
3 Punkte | Straftaten mit Entziehung der Fahrerlaubnis |
Laut Kraftfahrbundesamt "gewährleistet das Fahrerlaubnis-Bewertungssystem (FEBS) mit einem bundeseinheitlichen Maßnahmen- beziehungsweise Punktekatalog die Gleichbehandlung aller im Straßenverkehr auffällig gewordenen Personen. Es gibt jedem Bürger die Möglichkeit, das Ausmaß des eigenen Fehlverhaltens laufend selbst zu beobachten und rechtzeitig zu korrigieren."
Drohende Maßnahmen
Zur Unterstützung der eigenen Beobachtung arbeitet das Bewertungssystem mit Warnstufen – gestaffelt nach Punktestand:
- Wer bis zu drei Punkte in Flensburg hat, ist dort lediglich für eine Bewertung seiner Fahreignung vorgemerkt. Es erfolgt keine weitere Maßnahme.
- Beim Stand von vier Punkten erfolgt eine schriftliche, kostenpflichtige Ermahnung.
- Bei sechs Punkten bekommt man eine schriftliche, kostenpflichtige Verwarnung.
- Bei acht Punkten wird die Fahrerlaubnis eingezogen.
Punkte aktiv abbauen
Man wird also vorgewarnt und kann aktiv etwas tun, um dem drohenden Fahrerlaubnisentzug zu entgehen. Mit einer freiwilligen Teilnahme an einem Fahreignungsseminar, kann man im Bereich von eins bis fünf Punkten einen Punkt abbauen. Wer mehr als 5 Punkte hat, kann seinen Punktestand durch die Teilnahme an einem Seminar nicht reduzieren. Der Betroffene muss warten, bis die Verjährung der Punkte greift. Und der Punkterabatt durch ein Fahreignungsseminar kann nur einmal in 5 Jahren erfolgen.
Die kostenpflichtige Schulung wird von Fahrschulen angeboten. Welche das sind, erfährt man zum Beispiel beim Landesverband Sächsischer Fahrlehrer e. V.
Punktestand abfragen
Viele Autofahrer wissen gar nicht, wie hoch ihr Punktestand in Flensburg ist. Aber jeder besitzt das Recht auf kostenlose Auskunft.
Dafür stehen drei Wege zur Verfügung:
- Persönliche Auskunft im Kraftfahrt-Bundesamt (Flensburg oder Dresden)
- Postalische Auskunft beim Kraftfahrt-Bundesamt. Auf dem Postweg erfolgt der Identitätsnachweis entweder durch eine amtliche Beglaubigung der Unterschrift (kostenpflichtig) oder durch gut lesbare Kopien des Personalausweises oder des Passes (Vorder- und Rückseite).
- Online-Auskunft auf der Internetseite des Kraftfahrt-Bundesamtes. Hierzu benötigt man einen Personalausweis mit Online-Funktion.
- Telefonische Abfragen sind nicht möglich.
Verkehrssicherheit eines der wichtigsten Anliegen der Sachsen
So ärgerlich Punkte in Flensburg für den einzelnen Autofahrer sind, so wichtig sind Instrumente wie das Fahreignungs-Bewertungssystem für die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Wie die Ergebnisse der sachsenweiten Umfrage "Familienkompass" - einer Initiative der sächsischen Tageszeitungen und der Sparkassen-Versicherung Sachsen zeigen, sind insbesondere Eltern in den Städten um die Sicherheit ihrer Kinder im Straßenverkehr sehr besorgt. Sie sehen hier weiteren Handlungsbedarf, um die kleinsten Verkehrsteilnehmer besser zu schützen.
Übrigens:
Unter dem Motto "Präventiv denken - vorausschauend fahren" hat die Sparkassen-Versicherung Sachsen selbst ein Programm für besseres Fahren und mehr Verkehrssicherheit gestartet.
Kunden können auf dem legendären Sachsenring ein spezielles "Sparkassen-Autoversicherungs-Training" absolvieren und zahlen dafür 30 Prozent weniger.
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