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Stürzen auf Eis und Schneeglätte vorbeugen
Dresden, 24.01.2019 | (ks)
Wintersportler freuen sich, doch im Alltag haben Schnee und Eis ihre Schattenseiten. Bei Schneeglätte und Blitzeis mit spiegelglatten Straßen und Gehwegen häufen sich die Stürze.Die Notaufnahmen behandeln vermehrt Knochenbrüche, Prellungen und Verstauchungen. Chirurgen sehen dann viele der sogenannten Winterbrüche. Dabei handelt es sich um Frakturen der handgelenksnahen Unterarmknochen und des Ellenbogengelenks. Denn wer ausrutscht, streckt instinktiv seine Arme aus, um sich abzustützen. Besonders folgenreich sind Stürze auf den Kopf oder auf die Hüfte: Sie können ein schweres Schädel-Hirn-Trauma oder einen Oberschenkelhalsbruch zur Folge haben.
Vor allem ältere Menschen sind stärker gefährdet hinzufallen, da mit zunehmendem Alter die Reflexe nachlassen, die Knochendichte abnimmt und auch die Muskelkraft schwindet. Die Wucht eines Sturzes lässt sich nicht mehr so leicht ausgleichen wie in jungen Jahren. Doch ob jung oder alt: Jeder kann ausrutschen und sich dabei verletzen. Deshalb gilt es, das Risiko zu minimieren, indem man möglichst geräumte, gestreute und gut beleuchtete Wege benutzt. Diese sind bei winterlichen Verhältnissen jedoch nicht immer gegeben.
Hier gibt es Tipps für die Fortbewegung auf Eis und Schneeglätte:
- Sicherer Pinguin-Gang und gemäßigtes Tempo
Laufen Sie in gemäßigtem Tempo ohne Hast, auch wenn winterliche Kälte zum Eilen ins Warme verführt. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät explizit zum Pinguin-Gang. Dabei schiebt man das Gewicht über das vordere Bein und tritt mit ganzer Sohle auf. Der auftretende Fuß zeigt leicht nach außen, das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden. Diese Art des "Watschelns" mit leicht nach vorne geneigter Körperhaltung sieht vielleicht etwas merkwürdig aus, eben wie beim Pinguin, stabilisiert aber den Körper. Und lieber komisch über den glatten Untergrund gegangen, als „vornehm“ gestürzt. Mit kleinen Schritten schiebt man sich auf diese Weise sicher über die glatte Fläche. Sollte man dennoch stürzen, ist das Fallen durch die nach vorn geneigte Körperhaltung "sicherer". Damit lassen sich schwere Kopfverletzungen, die häufig durch Stürze auf den Hinterkopf entstehen, vermeiden.
- Gutes Schuhwerk und Antirutsch-Equipment
Tragen Sie winterfestes Schuhwerk mit einem tiefen Profil an der Sohle. Empfohlen werden Kunststoffsohlen aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) mit besonders viel Grip.
Ältere Menschen können ihre Schuhe durch sogenannte Schuh-Spikes noch sicherer machen. Sie werden über die Schuhe gezogen. Spezielle Spikes (Eiskrallen) sind auch für viele Geh- und Spazierstöcke erhältlich. Wer keine Spikes kaufen möchte, kann sich mit einem breiten Einmachgummi behelfen, den er über die Schuhe streift. Einen ähnlichen Effekt haben übrigens Heftpflaster auf der Schuhsohle oder über den Schuh gezogene Socken. Diese Dinge lassen sich als "Blitzeis-Notfallhilfe" prima in Taschen verstauen und sind so immer zur Hand.
- Hände freihalten
In den Jackentaschen vergraben, bleiben die Hände schön warm, sind aber bei einem Sturz regelrecht gefangen. Tragen Sie lieber Handschuhe. Mit freien Händen können Sie beim Ausrutschen das Gleichgewicht besser ausbalancieren und so Stürzen vorbeugen. Gleiches gilt für Einkaufs- und Tragetaschen. Hier sind Rucksäcke die bessere Alternative.
- Muskulatur und Gleichgewichtssinn stärken
Eine kräftige Muskulatur macht den Gang sicherer und fängt Stürze besser ab. Sport frei! Für Senioren gibt es spezielle Kurse zur Seniorengymnastik und Sturzprophylaxe. Darüber hinaus sind Gleichgewichtsübungen zu Hause für ältere Mitbürger eine Möglichkeit der Sturzprävention. Ihr Hausarzt oder Ihre Krankenkasse kann Ihnen helfen, einen passenden Kurs zu finden.
- Richtig fallen
Wenn es irgendwie geht, sollten Sie beim Stürzen Hände und Ellenbogen nicht anwinkeln. Besser ist es, die Unterarme vors Gesicht zu nehmen und die Hände auszustrecken – damit ist bei einem Sturz der Kopf geschützt. Und falls Sie nach hinten fallen: Machen Sie einen runden Rücken und ziehen sie das Kinn zur Brust, das mildert den Aufprall ab. Soweit zumindest die Theorie. Denn tatsächlich fällt man so schnell und unvermittelt, dass keine Zeit bleibt auf die Armhaltung zu achten.
Für den Fall der Fälle
Wer aktiv ist, braucht Sicherheit - gerade, wenn doch etwas passiert. Diese bietet eine private Unfallversicherung. Bei allem Schmerz sind Sie dann wenigstens finanziell auf der sicheren Seite.
Haftung bei Stürzen
Gerade weil Verletzungen durch unvermittelte Stürze schwerwiegende Folgen haben können, ist es für Grundstückseigentümer wichtig, ihrer Räum- und Streupflicht ordnungsgemäß nachzukommen. Denn Personenschäden, für die man bei einer Pflichtverletzung in Regress genommen werden kann, können mit Behandlungskosten und Schmerzensgeld richtig teuer werden. Doch auch wer ganz gewissenhaft handelt – Unglücke, die zum Streitfall werden, kann es immer geben. Wir empfehlen auf jeden Fall den Abschluss einer Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung.
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